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Kultur & Wissenschaft

Premierenlesung von Dieter Bührig in Lübeck

Text und Foto: Lutz Gallinat – Es war eine faszinierende Premierenlesung. Am  9.September 2011 stellte Dieter Bührig in der Lübecker Musik- und Kunstschule sein jüngst beim Gmeiner-Verlag, Meßkirch, erschienenes Opus „Der Klang der Erde“- „Ein historischer Roman nach Motiven aus dem „Lied von der Erde“ von Gustav Mahler“ vor.
Der Geiger Max Auerbach hat nach dem Scheitern seiner Ehe eine Anstellung beim Lübecker Stadtorchester unter der Leitung des jungen Dirigenten Wilhelm Furtwängler gefunden. Da weder seine Laufbahn als Konzertpianist in Breslau noch seine eigenen Kompositionsversuche Anklang fanden, ist er jedoch schwer verbittert.Als ein glühender Verehrer Mahlers ist Auerbach geschockt, als er im Mai 1911 vom Tod des Wiener Meisters erfährt. Mit dieser Hiobsbotschaft bricht für ihn eine Welt zusammen und er verliert endgültig jeglichen Halt im Leben. Auerbach entwickelt eine gefährliche Persönlichkeitsstörung. Er nimmt einen Doppelgänger wahr, der ihm aufträgt, in München die Orchesterpartitur von Mahlers „Lied von der Erde“ zu stehlen und den Dirigenten der Uraufführung, Bruno Walter, zu töten…
Der Autor bietet ein eindrucksvolles Bild der Epoche des Fin de siecle in Lübeck und München. Ihm glücken beachtliche Psychogramme. Er überzeugt auch im Deskriptiven und durch gute Beobachtung. Bührig vertieft sich mit virtuosen und brillanten Formulierungen intensiv in das Wesen des genialen Komponisten, der zunächst leider nur als Dirigent gewürdigt wurde. Ein historischer Roman zum 100.Todestag Gustav Mahlers. Düster, atmosphärisch, mitreißend!
Dieter Bührig wurde in Hannover geboren. Der Tontechniker und promovierte Musikpädagoge lebt seit über dreißig Jahren in Lübeck. Des weiteren stammen aus seiner Feder zahlreiche Veröffentlichungen von Chor- und Bandarragements. Sein Debüt als Romanautor gab er mit dem Krimi „Schattengold“. „Der Klang der Erde“ ist sein erster historischer Roman.
Uwe Kreitlow und Dieter Bührig lasen bei dieser Soiree einfühlsam und nuanciert, so dass durch die dramatischen Dialoge viel Spannung erzeugt wurde. Außerdem ergänzte Bührig die Lesung durch luzide Kommentare.
Der Autor und Uwe Kreitlow erhielten schließlich bei dieser Veranstaltung in Zusammenhang mit der Buchhandlung Weiland viel Beifall.
Lutz Gallinat