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Rekordergebnis bei Gästeankünften & Branche bangt um Tourismusförderung Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein 2012 vorgestellt

Bildbeschreibung: Urlaub in Schleswig-Holstein bleibt beliebt, Tourismuswirtschaft bangt jedoch um Förderung – Rechte: TASH/Michael Bader

Bei der Vorstellung der aktuellen Ergebnisse aus dem Sparkassen-Tourismusbarometer zieht die Tourismusbranche eine positive Bilanz, bangt aber gleichzeitig um die Förderung von Tourismusinfrastrukur und –marketing. Der Tourismus hat in Deutschland im Jahr 2011 das Rekordergebnis von 2010 übertroffen. Schleswig-Holstein profitierte von dieser positiven Entwicklung, wächst aber unter Bundesdurchschnitt. Mit einer Steigerung um 2,4 Prozent konnte in 2011 die Höchstmarke von 6,1 Millionen Gästen erreicht werden. Die Zahl der Übernachtungen mit 24,5 Millionen übertraf jedoch nur leicht das Vorjahresniveau mit + 0,2 Prozent.

Wachstumstreiber waren dabei die ausländischen Gäste mit 4,1 Prozent Zuwachs bei den Übernachtungen sowie die Städte des Landes als Tourismusmagneten. Auch die Freizeiteinrichtungen in Schleswig-Holstein profitierten von mehr Besuchern. Diese sogenannten Wetterstationen verzeichneten insgesamt 2,5 % mehr Gäste. Gewinner waren hier Natur-Infozentren, Erlebnisbäder/Thermen sowie Zoos/Tierparks.

Erfreulich ist auch die aktuelle Entwicklung, denn 2012 setzt sich der positive Trend fort. Im Januar stiegen die Übernachtungen deutschlandweit um 6,3 %, in Schleswig-Holstein sogar um 6,6 %. In einer Stimmungsumfrage in der Branche bewertete die Mehrheit der Befragten die erwartete Entwicklung für die Monate März bis Juni 2012 als steigend oder gleich bleibend in Bezug auf Übernachtung, Auslastung und Tagestourismus.

Branchenthema 2012 ist die Zukunft der Tourismusförderung und -finanzierung. Hintergrund ist die zukünftige Tourismusförderung in der neuen EU-Förderperiode ab 2014, die gegenüber der laufenden Förderperiode voraussichtlich deutlich weniger Mittel für die Infrastruktur in der Tourismuswirtschaft zur Verfügung stellt. „Die eingeschränkte Tourismusförderung in der neuen EU-Förderperiode 2014 bis 2020 gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein“, bilanziert Frank Behrens, stellvertretender Vorsitzender des Tourismusverbandes Schleswig-Holstein e.V. Seit der Neuausrichtung des Tourismus im Jahr 2006 seien laut Wirtschafts-Staatssekretärin Dr. Zieschang allein für die öffentliche Tourismusinfrastruktur Zuschüsse in Höhe von 90 Millionen Euro geflossen – vielfach aus EU-Mitteln. „Bleibt es bei den geplanten Regelungen, hätte dies dramatische Auswirkungen auf die Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein“, befürchtet Behrens. “Tou-rismusverband und Landesregierung werden deshalb alle Möglichkeiten ausschöpfen, um auch nach 2014 die Förderung der Tourismus-Infrastruktur sicherzustellen“, betonen Zieschang und Behrens.

Markus Seibold, dwif Consulting Berlin, stellt fest: „Die Tourismusförderung war in der Vergangenheit sinnvoll und erfolgreich, das bestätigen die Ergebnisse des Tourismusbarometers 2012“. Sowohl im Bereich öffentliche Infrastruktur als auch in der einzelbetrieblichen Förderung und im Tourismusmarketing – sei in den letzten Jahren sehr erfolgreich an der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und der Bekämpfung des Investitionsstaus gearbeitet worden. „Weiterhin bestehen aber erhebliche Defizite in allen Bereichen“. Prof. Dr. Feige vom dwif Consulting Berlin ergänzt: „Der Tourismus in Schleswig-Holstein befindet sich noch immer mitten in der Aufholjagd. Insofern sind Investitionen in Infrastruktur, Produkte und Marketing weiterhin unerlässlich.

„Eine Förderung im Tourismus ist für die Zukunft daher unverzichtbar – dies ist der Schlüssel für einen zukunftsfähigen Tourismusstandort Schleswig-Holstein. Das ist gut für das gesamte Land, denn der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige“ resümiert Reinhardt Boll, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein.

Die Präsentation Sparkassen-Tourismusbarometers Schleswig-Holstein 2012 fand in diesem Jahr bereits zum 10. Mal statt. 120 Teilnehmer aus Politik, Tourismus und Wirtschaft nahmen teil. Initiiert und finanziert wird die Analyse und Ergebnispräsentation durch den Tourismusverband Schleswig-Holstein e.V. und den Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des schleswig-holsteinischen Sparkassen-Tourismusbarometers unter www.sparkassen-tourismusbarometer-sh.de.