Schließung des KARSTADT-Warenhauses in der Lübecker Altstadt
Archivfoto: Karstadt Lübeck: TBF/Wolfgang Freywald · KARSTADT: MITARBEITENDEN EINE CHANCE GEBEN. Zur angekündigten Schließung des KARSTADT-Warenhauses in der Lübecker Altstadt erklären die SPD-Kreisvorsitzenden Sophia Schiebe und Jörn Puhle sowie Peter Petereit (SPD-Fraktionsvorsitzender) gemeinsam:„Die Entscheidung des Warenhaus-Konzerns ist eine bittere Nachricht für die Beschäftigten und
Lübeck als Einzelhandelsstandort. Unsere Solidarität gilt den Mitarbeitenden, denen jetzt schnell
Unterstützung und Hilfe angeboten werden muss. Hier stehen sowohl der Konzern als auch das Land
Schleswig-Holstein in der Pflicht. Wir erwarten vom Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz, dass er
die Städte bei Gesprächen mit dem KARSTADT-Konzern unterstützt. Die Mitarbeitenden dürfen nicht
allein die Leittragenden sein, wenn ein Warenhaus nicht rechtzeitig neue Trends und Entwicklungen
aufnimmt. Es entsteht der Eindruck, dass seit der letzten Sanierung des Konzerns
Immobilienspekulanten die Oberhand gewonnen haben und keine Zukunftsentwickler, die ein
ernsthaftes Interesse an einer Weiterentwicklung des Erlebnisses Einkaufen hatten. Dem Vernehmen
nach kommt den Vermietern des KARSTADT-Gebäudes im Rahmen der Sanierung eine wesentliche
Bedeutung zu, weil sie nicht bereit sind, auf Mieteinnahmen und Renditen zu verzichten.
Auch die Lübecker Kommunalpolitik der letzten Jahrzehnte muss sich selbstkritisch die Frage stellen,
ob sie alles unternommen hat, um die Altstadt als Einkauf- und Erlebniszentrum zu stärken.
Allerdings die Ansiedlungspolitik der letzten Jahre in Lübeck allein für die nun angekündigte
KARSTADT-Schließung an 62 Standorten in Deutschland verantwortlich zu machen ist der falsche
Weg.
Die Lübecker SPD-Fraktion steht für eine Stärkung der Innenstadt. Bereits mit dem
Einzelhandelszentren-Konzept von 2011 haben wir uns dafür ausgesprochen, dass bei der Ansiedlung
von Zentren-relevantem Einzelhandel die Innenstadt zu favorisieren ist. Bei der jüngsten Diskussion
um die Ansiedlung eines großen Einkaufszentrums auf dem ehemaligen Schlachthofgelände stand die
SPD-Fraktion für mehr Wohnungsbau statt überdimensionierten Einzelhandel. Mit dem jüngst
verabschiedeten Rahmenplan Innenstadt unterstützen wir den Kurs zur Aufwertung der Altstadt mit
mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität und einem Einzelhandelsstandort als Erlebnis im UNESCO-
Welterbe. Am Ende braucht aber jede politische Entscheidung Mehrheiten.“