Sonderausstellungen zum Jahresende 2017 in den Lübecker Museen
Sonderausstellungen zum Jahresende 2017 in den Lübecker Museen – Mit drei Sonderausstellungen beschließen die Lübecker Museen das Jahr 2017. Für nostalgische Momente und stimmungsvolle Weihnachtsvorfreude sorgen zwei Weihnachtsausstellungen im St. Annen-Museum und im Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk. Eine Sonderausstellung in der Lübecker Kunsthalle St. Annen anlässlich der Verleihung des Hans-Meid-Preises bietet faszinierende Einblicke in die Welt der Buchillustration.
Die Sonderausstellungen auf einen Blick:
St. Annen-Museum / Museumsquartier St. Annen
Sonderausstellung
Weihnachtswünsche.
Die Welt des Spielzeugs um die Jahrhundertwende
Laufzeit: 19. November 2017 bis 4. Februar 2018
Der Glanz vergangener Weihnacht: In der Biedermeierzeit (ca. 1815–1848) bekamen besser gestellte Bürgerkinder erstmals eigene Spielzimmer – was bisher unüblich war – und wurden zu Weihnachten reich mit Spielzeug beschenkt. Unter den bürgerlichen Weihnachtsbäumen fand sich häufig eine detailgetreue „Welt der Großen im Kleinen“ wieder, denn: Das Spielzeug war dem gesellschaftlichen Rollenverständnis untergeordnet; die Kinder lernten „spielend“ ihre zukünftigen Aufgaben kennen. Kleine Küchen, Puppen und Kinderwagen bereiteten die Mädchen auf ihre spätere Rolle als Hausfrau und Mutter vor. Die Jungen durften sich auf Ankerbaukästen, Zinnsoldaten oder Steckenpferde mit Säbeln freuen. Die Sonderausstellung Weihnachtswünsche. Die Welt des Spielzeugs um die Jahrhundertwende des St. Annen-Museums in Lübeck zeigt diese faszinierende Welt der Großen im Kleinen und zeugt vom Glanz der bürgerlichen Weihnachtszeit früherer Tage. Neben der kleinen, aber vielseitigen Spielzeugsammlung des St. Annen-Museums werden qualitätvolle Exponate aus der Spielzeug- und Puppensammlung von Sieglinde und Uwe Müller-Albrecht gezeigt, die dazu einladen, sich in die nostalgische Weihnachtswelt vergangener Zeiten zu versetzen. Ein Begleitheft zur Ausstellung und ein interaktives Kinderheft sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm mit klassischen Führungen, Gespräche mit den Sammlern und Kinderworkshops runden die Ausstellung ab. Die Ausstellung ist eine Teamleistung des St. Annen-Museums und der Museumsdidaktik.
Kunsthalle St. Annen / Museumsquartier St. Annen
Sonderausstellung
Scratch My Back
Hans-Meid-Preisträgerin 2017 Line Hoven und Hochschulwettbewerb für Illustration
Laufzeit: 12. November 2017 bis 11. Februar 2018
Bildende Kunst, Literatur und die Verbindung von beiden spielen in Lübecks Museumslandschaft traditionell eine wichtige Rolle. In der Buchillustration finden beide künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten idealerweise zusammen. Der im Zweijahresrhythmus für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Grafik, insbesondere der Buchgrafik und der Buchillustration, vergebene Hans-Meid-Preis honoriert herausragende Werke der grafischen Kunst. Die Hans-Meid-Stiftung fördert zudem die Arbeiten talentierter Studierender im Rahmen eines Hochschulwettbewerbs. Die Hans-Meid-Stiftung vergibt in diesem Jahr ihre Preise für Buchillustration erstmals in Lübeck und präsentiert die Preisträger in Kooperation mit den Lübecker Museen in der Sonderausstellung Scratch My Back – Hans-Meid-Preisträgerin 2017 Line Hoven und Hochschulwettbewerb für Illustration. Der Hans-Meid-Preis wurde 1993 von Max Meid, Sohn des Malers, Grafikers und Illustrators Hans Meid (1883-1957) gestiftet. In diesem Jahr wird der mit 15.000 EUR dotierte Hauptpreis zur Ausstellungseröffnung am 19. November vergeben. Zudem sind im Rahmen eines Hochschulwettbewerbs bis zu 4 Förderpreise in Höhe von je EUR 1.500 ausgelobt. Mit den Förderpreisen sollen junge Grafikerinnen und Grafiker für herausragende künstlerische Leistungen auf dem Gebiet der Illustration ausgezeichnet werden. Die Ausstellung in der Kunsthalle St. Annen präsentiert Werke der aktuellen Preisträger, aller Nominierten im Hochschulwettbewerb sowie Beispiele der Illustrationskunst von Hans Meid aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk
Sonderausstellung
Bescherung unterm Weihnachtsbaum
Eine Zeitreise durch die Welt der Weihnachtsgeschenke für Kinder
Laufzeit: 19. November 2017 bis 4. Februar 2018
In der guten Stube des 20. Jahrhunderts glänzte am Heiligen Abend auch in ärmeren Familien der Weihnachtsbaum. Darunter lagen Geschenke für die Kinder – teils gekauftes oder selbstgebautes Spielzeug, wenn das Geld knapp war; aber auch allerlei Nützliches wie Handschuhe oder Socken. Die Weihnachtsausstellung des Industriemuseums Geschichtswerkstatt Herrenwyk Bescherung unterm Weihnachtsbaum – Eine Zeitreise durch die Welt der Weihnachtsgeschenke für Kinder zeigt weihnachtliche Gabentische für Kinder durch die letzten 100 Jahre bis in die Gegenwart. Das 20. Jahrhundert war ein bewegtes Jahrhundert mit Höhen und Tiefen, mit Turbulenzen und politischen Umbrüchen, mit entbehrungsreichen und goldenen Zeiten. In den Gabentischen von gestern bis heute spiegeln sich Notzeiten und Überschwang wider: Von selbstgebautem Holzspielzeug bis hin zur billigen Massenware aus Plastik ab den 1960ern, vom handgenähten Teddy bis zu ersten elektronischen Spielereien – gegensätzlicher können die Gabentischen für Kinder zu diesen Zeiten nicht aussehen haben.