SPD Fraktion vor Ort: Austausch mit der AIDS-Hilfe
27. Februar 2025, Lübeck: Nach einem ausführlichen Austausch mit den Mitarbeitenden der Lübecker AIDS-Hilfe ist für die SPD-Fraktion klar: Die AIDS-Hilfe bleibt eine unverzichtbare Einrichtung in unserer Stadt. Trotz geringer personeller Ressourcen – 1,8 Fachkraftstellen und eine halbe Verwaltungskraft – leistet das Team beeindruckende Arbeit. Dazu gehören: Individuelle Beratung für Betroffene und Angehörige, Präventionsarbeit, insbesondere an Berufsschulen sowie Test- und Behandlungsangebote für sexuell übertragbare Infektionen.
Berichte über HIV und AIDS spielen in der öffentlichen Wahrnehmung inzwischen eine untergeordnete Rolle. Die gesellschaftlichen Debatten werden derzeit von anderen Themen wie Migration und Wirtschaft dominiert. Zudem gilt AIDS heute als gut behandelbar und ist längst kein Todesurteil mehr wie in den Anfängen der Epidemie. Doch bedeutet das, dass Einrichtungen wie die Lübecker AIDS-Hilfe nicht mehr gebraucht werden? Und was steckt hinter dem neuen Namenszusatz „Checkpoint“?
Diese und viele weitere Fragen diskutierte die SPD-Bürgerschaftsfraktion Lübeck bei einem Besuch in den freundlichen und einladenden Räumen der Lübecker AIDS-Hilfe für sexuelle Gesundheit e.V..
„Besonders beeindruckt hat uns die enge Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen wie den Stadtmüttern, dem Gesundheitsmobil, dem Sophie-Kunert-Haus, dem Gesundheitsamt, den Frauenhäusern und dem AWO-Drogenzentrum“, betont Renate Prüß, Sozialpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion „Diese Vernetzung sorgt dafür, dass Menschen genau dort Hilfe bekommen, wo sie sie benötigen – ohne Doppelstrukturen.“
Innovatives Projekt „Checkpoint“ – ein Modell mit Zukunft
Ein besonderes Highlight ist das Kooperationsprojekt „Checkpoint“, dass die AIDS-Hilfe Lübeck gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) betreibt und das für drei Jahre von der Possehl-Stiftung finanziert wird. „Jeden Mittwoch kommt ein Infektologe des UKSH in die AIDS-Hilfe, um direkt vor Ort zu testen und zu behandeln“, erklärt Sandra Odendahl, Mitglied im Sozialausschuss. „Diese niedrigschwellige medizinische Versorgung ist deutschlandweit einmalig und wird bereits hervorragend angenommen.“ Die AIDS-Hilfe würde das Projekt gern verstetigen.
Ehrenamtliches Engagement als tragende Säule
Beim Blick auf die Zahlen zeigt sich: Die AIDS-Hilfe stemmt ihr enormes Arbeitspensum mit einer beeindruckenden Zahl an Ehrenamtlichen. Regelmäßig engagieren sich zwischen 30 und 40 Ehrenamtliche, die jährlich rund 10.000 Stunden investieren. „Ohne dieses Engagement wäre die Arbeit der AIDS-Hilfe nicht leistbar“, so Wolfgang Braasch (SPD), ebenfalls Mitglied im Sozialausschuss der Bürgerschaft. „Besonders bemerkenswert ist, dass die AIDS-Hilfe es schafft, so viele Ehrenamtliche zugewinnen und langfristig zu binden – durch Wertschätzung, enge Zusammenarbeit und regelmäßige Schulungen.“ Die Lübecker AIDS-Hilfe bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheits- und Präventionsarbeit. Die SPD-Fraktion spricht sich für eine langfristige Absicherung ihrer Angebote aus und unterstützt die Weiterentwicklung innovativer Projekte wie den Checkpoint.