Studierendenvertreter lehnen faulen Kompromiss ab

„Als Studierendenvertreter der Uni Lübeck lehnen wir den am 8. März vorgestellten Kompromiss zwischen dem Wissenschaftsminister und den Rektoren zur Fusion der Universitäten des Landes ab“, so Sebastian Wien, Simon Brannath und Menno Mohr, Mitglieder des Studierendenparlaments der Universität. „Wir sprechen uns klar gegen den Versuch des Wissenschaftsministers aus, der Uni Lübeck die Eigenständigkeit durch die Hintertür zu nehmen. Durch die Einrichtung eines ‚Universitätsrates‘ und eines gemeinsamen Ausschusses der medizinischen Fakultäten würde die Uni Lübeck de facto ihre Eigenständigkeit verlieren. Der Wissenschaftsminister nimmt den breiten Protest der Studierenden gegen die Fusion der Universitäten offenbar nicht ernst. Er glaubt, die Studierenden über den Tisch ziehen zu können.“
Die Studierendenvertreter kritisieren insbesondere das undemokratische Zustandekommen des Kompromisses ohne Beteiligung der Studierenden: „Der Protest gegen die Unifusion wurde von den Studierenden organisiert und maßgeblich getragen. Das scheint jetzt nicht mehr zu zählen. Besonders enttäuscht uns die geplante Zusammensetzung des sogenannten ‚Universitätsrates‘. Die Studierenden wären an wichtigen Entscheidungen nicht mehr beteiligt. Die Pläne des Wissenschaftsministers, die Mitbestimmung der Studierenden so gut wie komplett abzuschaffen, sind ein demokratiepolitischer Rückfall in die 50er Jahre. Das schon bisher bestehende eklatante Demokratiedefizit der Hochschule darf nicht noch größer werden. Vielmehr muss die maßgebliche Beteiligung der Studierenden an wichtigen Entscheidungen das Ziel einer Hochschulreform sein.“
Die Studenten fordern außerdem eine klare Perspektive für die Uni Lübeck: „Wir brauchen dringend Planungssicherheit und Verlässlichkeit. Wir wollen, dass das Land Schleswig-Holstein eine zukunftsorientierte Hochschulpolitik betreibt, die gute Studienbedingungen sicherstellt. Der Wissenschaftsminister muss endlich damit aufhören, ständig mit unausgereiften Ideen an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Erfolge jahrelanger Lübecker Arbeit dürfen nicht durch persönliche Profilisierungssucht verspielt werden.“
„Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass Lübeck bereit ist, sich für seine Uni einzusetzen. Wir appellieren an die Studierenden und MitarbeiterInnen der Uni Lübeck, an die Lübecker Politik und nicht zuletzt an die Lübecker Bürgerinnen und Bürger, Austermanns faulen Kompromiss nicht hinzunehmen.
Lübeck muss weiter für seine Uni kämpfen!“









