Politik & Wirtschaft

Tierschutz auch beim Festessen: Auf Stopfleberprodukte verzichten

KIEL. Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf hat heute (22. Dezember) dazu aufgerufen, auch beim Festmahl an Weihnachten den Tierschutz nicht zu vergessen. Da an den Festtagen besonders gerne Geflügelstopfleberprodukte auf den Tisch kommen, hat sie daran erinnert, dass für deren Herstellung den Tieren große Qualen zugefügt werden. „“In Deutschland ist das Stopfen von Tieren daher seit Jahren verboten““, erläuterte Frau Rumpf.

Gänse- oder Entenstopfleberprodukte werden überwiegend aus Frankreich und Ungarn importiert und zum Beispiel unter der Bezeichnung „Foie Gras“ (fette Leber) angeboten. Die vermeintliche Delikatesse ist jedoch aus einem krankhaft veränderten Organ hergestellt. Bei einer Zwangsmast wird den Tieren täglich mehrmals ein langes Rohr gewaltsam bis in den Magen geschoben und dann Futterbrei maschinell direkt in den Magen gepumpt. Gänse oder Enten werden so in kurzer Zeit mit großen Futtermengen gestopft, die sie ansonsten keinesfalls zu sich nehmen würden. Diese dem Tierschutz widersprechende Form der Zwangsmast führt zu einer krankhaften Leberverfettung, bei der das Organ in nur wenigen Wochen auf ein Gewicht von einem Kilogramm und mehr anschwillt – etwa dem zehnfachen Gewicht einer gesunden Leber.

Die Tiere leiden jedoch nicht nur durch die Zwangsfütterung, sondern auch dadurch, dass die größer werdende Leber auf die anderen Organe drückt. Die Folge sind Atemnot, Herz- und Nierenversagen. Verletzungen der Speiseröhre und Knochenbrüche durch das gewaltsame Stopfen kommen hinzu.

Landwirtschaftsministerin Rumpf rät deshalb zum Verzicht. Zudem handele es sich bei dem Verzehr krankhaft veränderter Organe nicht um die gesündesten Lebensmittel.
„“Am besten stammen die gebratene Gans oder Ente zu Weihnachten ohnehin aus der Region. So kann man sicher sein, dass der Weihnachtsbraten tiergerecht gehalten und gemästet wurde““, sagte sie.