TRAUMLAND USBEKISTAN – Touristische Perle an der Seidenstraße
Foto: TBF/Wolfgang Freywald
Der Tourismus ist ein Ertrag bringender und die Infrastruktur beeinflussender Wirtschaftszweig. Bereits zu sowjetischen Zeiten gab es eine gewisse Priorität in dieser Hinsicht in Usbekistan, wodurch sich die zentralasiatische Republik von den meisten Unionsrepubliken abhob.
Die Existenz einer Vielzahl historischer, architektonischer und religiöser Denkmäler und Ensembles aus den unterschiedlichsten Zeitepochen hat schon immer viele Reisegruppen und Touristen aus aller Welt angezogen.
Heute existieren in Usbekistan in ordentlichem Erhaltungszustand mehr als 4.000 Denkmäler der monumentalen Architektur und andere historische Komponenten.Das geschichtliche und kulturelle Erbe des usbekischen Volkes bildet auch künftig die Sachbasis für die Tourismusindustrie, die in den Jahren der Unabhängigkeit charakteristische institutionelle Umgestaltungen durchlaufen hat.
Sie wurde erfolgreich auf marktwirtschaftliche Grundlagen umgestellt. Ihre vorrangige Bedeutung wurde durch Gesetzesakte und wichtige organisatorisch-technische Maßnahmen untermauert.
1992 erschien der Erlass des Präsidenten „Über die Gründung der Nationalen Gesellschaft ,Usbekturism“‚. 1995 folgte der Erlass des Präsidenten der Republik Usbekistan I. Karimov „Über Maßnahmen zur Aktivierung der Beteiligung der Republik Usbekistan an der Wiedergeburt der Großen Seidenstraße und zur Entwicklung des internationalen Tourismus“.
1997 erarbeitete eine Expertengruppe der Welttourismusorganisation WTO gemeinsam mit Fachleuten der Nationalen Gesellschaft ,Usbekturism‘ im Auftrag der Führung des Landes den Entwurf des Gesetzes „Über den Tourismus“, das kurze Zeit später durch das Parlament Usbekistans (Olij Maschlis) verabschiedet wurde. Im Land wurde das Programm zur Entwicklung des Tourismus im Zeitraum bis 2005 beschlossen, das auf den modernen Ergebnissen der Tourismusorganisation und den Erfahrungen fortgeschrittener Länder aufbaut. Die bedeutungsvollste Errungenschaft dürfte dabei sein, dass das breite Leistungsangebot des Zweiges, der das so genannte „Tourismusprodukt“ offeriert, nicht länger Vorrecht des Staates ist. Die früheren staatlichen Strukturen wurden in Aktiengesellschaften umgewandelt. Da-mit wurden zweifellos die Türen für den Zufluss ausländischen Kapitals in diesen attraktiven Wirtschaftszweig geöffnet.
Hauptproduktionskomponente des Zweiges ist auch weiterhin der internationale Tourismus mit Ausrichtung auf Kultur und Bildung. Gegenwärtig bemühen sich 454 Tourismusgesellschaften, darunter viele Privatunternehmen und Joint Ventures, mit Erfolg um den Besuch Usbekistans durch ausländische Touristen.
Die Reiserouten durch Usbekistan berühren die Städte entlang der großen Seidenstraße, in denen sich die überwiegende Mehrheit der monumentalen antiken Sehenswürdigkeiten befindet.
Viele von diesen Denkmälern zählen zum Weltkulturerbe und befinden sich unter der Obhut der UNESCO.
Zu den Objekten von welthistorischer Bedeutung zählen auch über 140 Aufenthaltsorte von frühzeitlichen Menschen mit Tausenden von einmaligen Petroglyphen. Die Städte Samarkand, Buchara und Chiwa werden noch über viele Jahre die meistbesuchten Orte sein, und das nicht nur der Republik, sondern der ganzen Region.
Von großem Interesse für Touristen aus aller Welt ist auch die einzigartige Natur Usbekistans mit ihrer Exotik und den bestehenden Möglichkeiten, auf die Jagd zu gehen oder sich der Gesundheit zu widmen. Auch diese Richtungen entwickeln sich stetig weiter.
Während sich der Geschichts- und Archäologietourismus im Rahmen der weltweit bekannten Routen Taschkent – Samarkand – Schachrisabs – Termes – Buchara – Urgentsch (Chiwa) bewegt, basieren die Öko- und Adventure-Touren auf dem Territorium des Gebiets Fergana und teilweise des Gebiets Taschkent, wobei unter anderem Rafting und Offroad-Tourismus angeboten werden. Der Anteil dieser Touren am Gesamtvolumen der Tourismusleistungen wächst von Jahr zu Jahr.
Die stabilen Traditionen der historisch-architektonischen und ethnologisch-kulturellen Leistungen gewinnen, wie die progressiven Erfahrungen zeigen, an Vollkommenheit, durch Beigaben kultureller Art und Vergnügungen, die den Gästen auf anschauliche Weise Vorstellungen über die Geschichte, die Traditionen und die Kultur des örtlichen Ethnos vermitteln. Deshalb wurden Theateraufführungen, Spielszenen, Gesangs- und Tanzdarbietungen an historischen Orten zu einem untrennbaren Bestandteil vieler Touren.
Tourismus als spezifische Form wirtschaftlicher Tätigkeit kann sich nicht entwickeln, wenn man sich hinter nationalen Grenzen verschanzt. Seiner Strategie liegt das Prinzip der Wechselwirkung zu Grunde. Mit anderen Worten vollzieht sich der Kampf um einen aktiven Tourismusmarkt überall dort, wo sich die Brancheninteressen der Vertreter aller Kontinente berühren. Gerade deshalb sind Sendboten der Nationalen Gesellschaft ,Usbekturism‘ und anderer touristischer Organisationen Usbekistans zu treuen Teilnehmern der wichtigsten internationalen Messen wie der ITB in Berlin, der WTM in London, der BIT in Mailand, der FITUR in Madrid u.a. geworden.
2002 fand in Buchara die 4. Tagung des Forums zur Wiedergeburt der Großen Seidenstraße statt, an der Vertreter von Tourismusorganisationen aus mehr als 30 Ländern teilgenommen haben.
Die Vervollkommnung des Tourismus-komplexes Usbekistans wird mit Nach-druck verfolgt. Gerade dieser Zweig, dem ein würdiger Platz im sozialökonomischen Komplex des Landes gebührt, rückt die Republik Usbekistan in das Blickfeld der internationalen Beziehungen, indem er ein zuverlässiges Fundament für die Beziehungen zu vielen Staaten der Welt legt.









