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Besondere Neuigkeiten

Travemünde: Moderne Architektur für den Baggersand 5

Preisverleihung und Ausstellungseröffnung am 22. September in Edgar’s Hafenrestaurant

Das Grundstück Auf dem Baggersand 5 in Travemünde soll bebaut werden. Es liegt im östlichen Bereich des Travemünder Fischereihafens und wird zurzeit noch als Parkplatzfläche genutzt. Im Zusammenhang mit der städtebaulichen Zielsetzung, den gesamten westlichen Stadtrand Travemündes einschließlich des Fischereihafens einer verkehrlichen, baulichen und nutzungsstrukturellen Neuordnung zuzuführen, kommt auch diesem Grundstück eine besondere Bedeutung zu. Mit dem Neubau des Gebäudes Pier 3 vor einigen Jahren wurde eine Entwicklung bereits eingeleitet. Ziel ist es, die authentische, maritime Atmosphäre des Fischereihafens bei gleichzeitiger behutsamer Aufwertung zu erhalten.

Die exponierte Lage des Grundstücks fordert hohe qualitative Ansprüche an die städtebauliche und architektonische Gestaltung. Um eine optimale Lösung und eine angemessene architektonische Antwort in dem städtebaulichen Kontext zu finden, haben sich der zukünftige Bauherr, Daniel Pohl Immobilien, und die Hansestadt Lübeck darauf verständigt, für den Entwurf des Geschäftsgebäudes ein konkurrierendes Gutachterverfahren mit sechs beteiligten Architekturbüros durchzuführen.

Das Ergebnis dieses Gutachterverfahrens soll Grundlage für die Realisierungsplanung werden.

Am vergangenen Freitag hat die Jury unter Vorsitz des Lübecker Architekten Klaus Petersen getagt. Der Entwurf des Lübecker Architekturbüros Heske, Hochgürtel, Lohse wurde als erster Preis ausgewählt. In der Begründung heißt es: „Der Leitgedanke der Arbeit, einen Baukörper mit sehr einfacher, selbstverständlicher Kubatur mit viel Abstand zu seinen Nachbargebäuden in die Lücke zu setzen, ist ein überzeugender Beitrag zum Städtebau in Travemünde. Es entstehen großzügige Durchblicke und –gänge, die vom Baggersand eine Verbindung zur Trave und zur Promenade schaffen. Die Korrespondenz zur Straße ist ebenso stimmig wie zur Netzewiese. Der große Abstand nach Westen lässt nicht nur eine gute Belichtung des Hauses erwarten, sondern eröffnet dem Nachbarn die Möglichkeit einer Befensterung seiner zurzeit geschlossenen Ostfassade.

Nicht nur typologisch, sondern auch mit seiner robusten, etwas ruppigen Architektur trifft der Entwurf genau die Atmosphäre, die sich die Jury für den Fischereihafen in Travemünde wünscht. Die Fassade mit der später ergrauten Holzlamellenstruktur nimmt geschickt Bezug zum Hafenumfeld, ohne sich anzubiedern. Das Thema Container bzw. Fischkisten ist abstrakt genug vorgetragen, um glaubhaft wahrgenommen zu werden. Das geziegelte Erdgeschoss gibt dem Haus Bodenhaftung und eine weitere Differenzierung mit angenehmer Materialkombination.

Die Erschließung des Gebäudes ist vernünftig und wirtschaftlich geplant. Sie eröffnet Optionen für unterschiedliche Grundrisse in den Obergeschossen. Die vorgeschlagenen Nutzungen und Grundrissalternativen für Büros, Praxen und Wohnungen entsprechen den Erwartungen des Bauherrn. Die Unterbringung der Parkplätze an der Ostseite innerhalb der Gebäudekubatur mit verschließbaren Toren wird positiv beurteilt.

Trotz der geringen Grundfläche des Hauses wird viel Nutzfläche erzeugt. Mit dem Verzicht auf einen Keller und einfachen Konstruktionen wird ein wirtschaftliches Gebäude erwartet. Insgesamt stellt die Arbeit einen gelungenen Beitrag zum Bauen in Travemünde dar und wird mit seiner Architektur die Atmosphäre des Ortes beispielhaft prägen.“

Der 2. Preis ging an das Hamburger Büro Renner Hainke Wirth, der dritte Preis an die Lübecker Architekten Großmann-Peters-Kasbohm.

Die Arbeiten werden in Travemünde in Edgar’s Hafenrestaurant ausgestellt. Die Preisverleihung und Ausstellungseröffnung findet am Donnerstag, 22. September 2011, um 18.30 Uhr statt. Hierzu lädt der Bauherr Daniel Pohl herzlich ein. Neben Herrn Pohl stehen Klaus Petersen (Preisgerichtsvorsitzender) und Karsten Schröder, Bereichsleiter Stadtplanung der Hansestadt Lübeck für Fragen zur Verfügung.

Die Ausstellung soll auch im Foyer der Bauverwaltung gezeigt werden. Die genauen Zeiten werden noch mitgeteilt.