TW 2011: Perfekter Rahmen für anspruchsvolle WM-Segler
TRAVEMÜNDE. Die große Stärke der Travemünder Woche ist immer wieder ihre Vielfalt. Nirgendwo kommen Festival und hochklassiger Segelsport so eng zusammen wie an der Travemündung. Und auch auf dem Wasser zeigt sich die ganze Bandbreite der schönsten Nebensache der Welt. Kein Wunder also, dass sowohl Segler in traditionellen Bootsklassen als auch jugendliche Akteure ihre Meisterschaften in der letzten Juli-Woche (22. bis 31.) in der Lübecker Bucht austragen wollen, dieses Jahr zum 122. Mal. Folkeboote und Laser II ermitteln neben den 49er-Junioren und den International Canoes sogar ihre Weltmeister.
Für die Folkeboote ist die Infrastruktur der Travemünder Woche perfekt, um einer großen internationalen Flotte beim Goldpokal nicht nur beste Wettfahrten auf dem Wasser, sondern auch ein breites Programm an Land liefern zu können. „Wir erwarten mindestens 60 Schiffe, es können auch noch mehr werden“, sagt Heino Haase, Regatta-Obmann der Lübecker Folkeboot-Flotte, der in der Organisation die Fäden in der Hand hält. Selbst einige US-amerikanische Crews haben sich schon gemeldet, die gern Schiffe für den Goldpokal chartern wollen. Außerdem werden neben einem starken deutschen Aufgebot von den Binnenrevieren und der Ostsee auch Crews aus Dänemark, Schweden, Großbritannien und den Niederlanden erwartet.
Sie alle werden am Sonntag, dem 24. Juli, zunächst einen geselligen Eröffnungsabend auf der historischen Viermastbark „Passat“ erleben. Das Wahrzeichen Travemündes feiert in diesem Jahr im Mai seinen 100. Geburtstag. Ab Montag bis zum Freitag (29. Juli) wird es für die Folkeboote auf der Regattabahn Alpha ernst. Die deutschen Asse werden dabei wieder weit vorn erwartet. Möglicherweise gibt laut Heino Haase sogar der amtierende Goldpokal-Sieger Christoph Nielsen (Berlin) sein Comeback, nachdem er im vergangenen Jahr mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft seinen Rücktritt erklärt hatte.
Das Gesellige soll auch während der Woche für die Folkeboote nicht zu kurz kommen. So sind ein Flottenabend, eine Feier in einem Beach-Club und die feierliche Preisverleihung im Columbia Hotel Casino Travemünde geplant. Für einen kurzweiligen Spaß wird zudem der Donnerstagabend (28. Juli) sorgen. Denn beim so genannten Nationen-Cup sollen sich die Segler auf ihren Folkebooten als Paddler probieren. Jeweils sechs Akteure pro Teilnehmerland werden versuchen, die zwei Tonnen schweren Yachten im Hafen an der „Passat“ entlang zu paddeln.
Auch für die Akteure der Laser II bildet die Travemünder Woche den idealen Rahmen für die WM. „Die Lübecker Bucht ist ein tolles Revier, und der Kontakt zu den Organisatoren des Lübecker Yacht-Clubs war von Anfang an sehr nett und völlig unproblematisch“, sagt Vanessa Freitag, die 1. Vorsitzende der deutschen Klassenvereinigung. Gern nehmen die Laser II auch das internationale Knowhow der TW-Wettfahrtleiter und der Jury in Anspruch. Erwartet werden Teilnehmer aus Großbritannien und Italien, möglicherweise aber auch aus den USA und Kanada und natürlich aus Deutschland. 35 Boote könnte die Flotte der Trapezjollen umfassen. Chancen auf vordere Plätze haben dabei auch die Segler der Gastgebernation, denn die amtierenden Europameister Lisa Buddemeier/Matthias Düwel kommen aus Kiel und Hamburg.
Umrahmt wird auch die WM der Laser II vom Empfang auf der „Passat“, der am Sonnabend, dem 23. Juli, in den traditionellen Empfang der boot Düsseldorf als Hauptpartner der TW eingebettet ist, sowie der Siegerehrung mit anschließender Feier am Freitag (29. Juli). Ein WM-Dinner in der Hansestadt Lübeck wird das Programm für die internationalen Gäste abrunden und die Spannweite der TW zwischen höchstem Segelsport und feinstem Ambiente dokumentieren.