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Lübeck Lupe

Unser Lübeck feiert die Eröffnung der Büroräume in der Aegidienstrasse 37

Unser Lübeck hatte geladen und viele Lübecker kamen. Bei Sekt und guter Musik wurden im entspannt feierlichen Rahmen am Samstag, 2. April 2011 die Büroräume in der Aegidienstrasse 37 eröffnet. Nicht zuletzt die Anwesenheit von Bürgermeister Bernd Saxe, die musikalische Untermalung vom Projekt Caramba und eine interessante Lesung von Matthias Kröner gaben der Veranstaltung einen würdigen Rahmen.

Das war das Fest-Programm:

• Eröffnungsrede von Bürgermeister Saxe
• Projekt Caramba mit dem Lübeck Song
• Matthias Kröner: Short Cuts Lübeck „Stimmen aus dem Off“
• Rede von Chefredakteur Oliver König

Ausstellungen
Im Büroraum wird eine Ausstellung gezeigt mit Fotos von Gerhard König aus den 70er Jahren, die einen anderen Blick auf Lübeck zeigen. In diesen Jahren hatte sich Lübeck noch nicht so herausgeputzt, die BIRL kämpfte um den Erhalt historischer Häuser, Menschen aus sozial schwächeren Schichten prägten stärker das Stadtbild. Im Flur hängt ein Bild mit Andy Warhol, es zeigt ihn vor seinem Holstentor-Bild auf der Vernissage am 13. November 1980 in der Galerie Reese in Lübeck.

Im Kontor hängen Unser Lübeck-Cartoons von Stefan Bayer.
Aegidienstraße 37, Lübeck, Öffnungszeiten mo-fr 10-12 und 15-16 Uhr

Rede von Chefredakteur Oliver König zur Eröffnung des Kultur-Büros „Unser Lübeck“
Meine Damen und Herren, liebe Künstler, Kulturfreunde und Lebenskünstler! Vielen Dank, dass Sie, dass Ihr so zahlreich erschienen und neugierig auf das Kulturbüro von Unser Lübeck seid! Ich danke der Possehlstiftung, die uns 9000 Euro für den Betrieb des Büros gegeben haben. Ich danke auch den einzelnen Privatspendern und der Firma Colibri, die jeden für den Spendenmarathon gespendeten Euro verdoppelt haben. Das Geld wird nicht für Personalausgaben verwendet. Alle Mitarbeiter sind weiterhin rein ehrenamtlich tätig.

Die Meisten hier werden das Kulturmagazin Unser Lübeck im Internet kennen und benutzen. Ich möchte aber dennoch kurz erklären was Unser Lübeck ist und was es nicht ist. UL ist kein Presseorgan, also keine Tageszeitung und auch kein Stadtmagazin: es ist ein Kulturmagazin. Das heißt, UL wird nicht von den Spielregeln und Gepflogenheiten des Journalismus bestimmt. Vielmehr ist es so, dass auf UL Journalismus und die Künste aufeinanderprallen. Das bedeutet im günstigsten Fall, dass sie sich ergänzen, aber meist liegen sie im Kampf miteinander. Der Journalismus möchte informieren und objektiv sein. Ganz anders die Künste: Sie sind subjektive, individuelle, einzigartige Äußerungen, die über den Tag hinaus ihren Wert behalten. In der Tageszeitung ist das Feuilleton der Ort, wo die Künste Freiraum bekommen, in einem Kulturmagazin ist der Spielraum weit größer. Künstlerische oder literarische Werke bekommen selbst viel Platz und rein journalistische Texte treten stark zurück. So ist es auch auf UL oder sollte es zumindest sein. Phantasie, Experiment, aber auch Irritation und Provokation oder gar Polemik sind Mittel die einen anderen Blick auf die Realität in der wir leben ermöglichen.

UL bietet nicht nur Journalisten, Akademikern und Experten die Möglichkeit, ihre Beiträge zu veröffentlichen. Im Prinzip kann jeder Bürger, arm oder reich, jung oder alt, konservativ oder alternativ seinen Beitrag einreichen. Es gibt keine Zensur! Jeder Lübecker kann als Kulturschaffender oder Kulturinteressierte so Teil des Kulturbetriebes unserer Stadt werden. Wichtig ist, dass die verschiedenen Menschen in Lübeck über den Weg der Kultur ins Gespräch kommen. Diese offenen Türen können aber nur soweit offen bleiben, wie auf UL die Prinzipien des Pluralismus gelten. UL schützt die Vielfalt und handelt nach dem Motto „Leben und leben lassen“. Es ist aber immer wieder sehr kraftaufwändig, die Probleme und Konflikte der Gesellschaft und der unterschiedlichsten Menschen auszuhalten und zu moderieren. Wir haben es aber Tag für Tag bis heute geschafft!

Wie ist UL eigentlich entstanden?
Eher ungewöhnlich. Aus Berlin kommend hatte ich als geborener Lübecker den Wunsch, hier die Kulturszene mit einem Magazin zu beleben. Auf einer Geburtstagparty traf ich dann René Topel, der Interesse für meine Idee zeigte. Zusammen mit seinem Freund Boris Mahnke präsentierten sie mir ein fertiges Konzept für ein Internet-Informationportal, das allen Bürgern offen stehen und „Unser Lübeck“ heißen sollte. Ich war enttäuscht. Ich wollte doch ein freches Kulturmagazin machen und es sollte Frühlingssturm heißen. Aber dann packten wir unsere Ideen und Konzepte zusammen und im Februar 2007 ging das Kulturmagazin „Unser Lübeck“ online. Im ersten Jahr pflegte ich die Seite alleine, im zweiten Jahr kam dann eine Person hinzu und allmählich wurden es immer mehr Mitarbeiter. Vier Jahre war mein Wohnzimmer das Redaktionsbüro und dezentral arbeitete ich mit weiteren „Redaktions-Wohnzimmerbüros“ in der ganzen Stadt zusammen. Seit dem Herbst 2009 ist „Unser Lübeck“ offiziell als gemeinnützig anerkannt. Die Seite ist die ersten vier jahre nur mit privaten Mitteln aus eigener Tasche finanziert worden. Betrieben wird die Seite von Menschen, die neben ihrem Beruf ihre Zeit dem Magazin widmen und von Menschen, die Hartz 4 bekommen.

Ab Montag hat UL regelmäßige Öffnungszeiten und ist auch telefonisch verlässlich zu erreichen. Heute eröffnen wir ein Kultur-Büro, das für alle offene Türen hat. Es will ein Anlaufspunkt für Künstler, Autoren, Veranstalter, Kulturinstitutionen und natürlich alle Lebenskünstler sein. Ich kann nur alle herzlich einladen, dieses Angebot zu nutzen.

Herzlich Willkommen !