Usbekistanischer Botschafter in Lübeck zum Privatbesuch
Text: Wolfgang Freywald – Foto: TBF/Markus Neumeier
Es war ein freundlicher Empfang, den Lübecks Stadtpräsidenten Peter Sünnenwold dem usbekistanischen Botschafter, S.E. Isan Mustafoev bereitete, der auf Privatbesuch bis Sonnabend in der Hansestadt weilt, doch die Geschehnisse im Mai im Land von 1001-Nacht blieben nicht unausgesprochen.
Gestern Abend begrüßte der Stadtpräsident den Botschafter im Bürgerschaftssaal des Lübecker Rathauses. Es war zwar kein offizieller Anlass, aber ein wichtiger allemal. Denn Usbekistan ist ein aufstrebendes Land und reich an Rohstoffen und seine Wirtschaftskraft soll in den nächsten Jahren erheblich gestärkt werden…Sünnenwold: „Wir würden uns freuen, wenn nicht nur Touristen aus ihrem Land zu uns kämen, aber es muß noch einiges an den demokratischen Verhältnissen in ihrem Lande verändert werden.“
Damit Spielte der Stadtpräsident auf die Geschehnisse im Mai diesen Jahres in Usbekistan an, bei denen, so dpa, durch einen Rebellenaufstand 50 Menschen ums Leben kamen, weil die usbekistanische Armee den Aufstand blutig niedergeschlagen haben soll.
Mustafoev antwortete offen und mit gebotener Diplomatie: „Wir sind ein junges Land, Herr Stadtpräsident, aber sie haben Recht. Man kann nicht an einem Freitag in einer Autokratie einschlafen und am Sonnabend in einer Demokratie aufwachen. Es bleibt mit Sicherheit noch viel zu tun.“
Usbekistan ist seit 1992 auch von der Bundesrepublik anerkannt und das bevölkerungsreiche Land in Zentralasien wird vom Auswärtigen Amt gute Noten zugebilligt.
Mustafoev: „Das politische und wirtschaftliche System in Deutschland ist uns Vorbild.“
Heute wird der Botschafter den Präses der IHK, Bernd Jorkisch treffen und an der Eröffnung der Travemünder Woche teilnehmen.
Zustande ist der Besuch durch Prof. Dr. Christoph Gaudecki und Wolfgang Freywald, um die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Schleswig-Holstein und Usbekistan zu vertiefen.









