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Verabschiedung von Flensburgs Oberbürgermeister Klaus Tscheuschner – Klaus Schlie: Wichtigen Beitrag zur positiven Stadtentwicklung geleistet

Klaus Tscheuschner, Oberbürgermeister der Stadt FlensburgKlaus Tscheuschner

Zur Verabschiedung des Flensburger Oberbürgermeisters Klaus Tscheuschner am Montag (20. Dezember) in der Bürgerhalle des Rathauses in Flensburg sagte Innenminister Klaus Schlie:

„Sehr geehrter Herr Tscheuschner, die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Flensburg haben bei der Direktwahl im Herbst 2004 die Geschicke der Stadt in Ihre Hände gelegt. Die seinerzeitige Wahlentscheidung fiel zugunsten eines Kandidaten aus, der nicht nur kommunalpolitische Erfahrung aufweisen konnte, sondern auch das Verwaltungsgeschäft von der Pike auf gelernt hat.

Sie sind 1972 in den mittleren Beamtendienst der Stadt Bielefeld eingetreten und waren dort über insgesamt 20 Jahre in unterschiedlichen Aufgabenfeldern tätig. Parallel erlangten Sie 1979 die Hochschulreife, in den 1980er Jahren schlossen sich Studien an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen und an der Verwaltungsakademie Ostwestfalen-Lippe an.

Ihr Wissen einschließlich Ihrer beruflichen Erfahrung gaben Sie dann als Dozent am Studieninstitut für kommunale Verwaltung des Landes Brandenburg weiter und leisteten damit auch einen Beitrag zum Aufbau einer rechtsstaatlichen Verwaltung in den neuen Bundesländern, bis Sie 1993 in Ihre Heimatstadt Bielefeld zurückkehrten, dort die Funktion des persönlichen Referenten des Stadtdirektors übernahmen und dabei die Herausforderungen, die die Leitung einer größeren Stadtverwaltung stellt, hautnah erleben konnten. Mit dieser Erfahrung führte Sie Ihr Weg dann 1995 nach Schleswig-Holstein.

Bis 2003 waren Sie hauptamtlicher Bürgermeister der damaligen Stadt Burg auf Fehmarn. Während dieser Phase haben Sie sich erfolgreich für die Fusion der Gemeinden auf der Ostseeinsel zu einer einzigen Stadt, der heutigen Stadt Fehmarn, stark gemacht.

Ihr beharrliches Werben stellt sich als Erfolg dar und wurde mit der vom Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag durchgeführten Wahl zum Kommunalpolitiker des Jahres 2002 prämiert. Weitere ehrenamtliche Tätigkeiten im Bereich Tourismus, der unser Land wesentlich prägt, machen darüber hinaus eindrucksvoll deutlich, dass Sie sich in Schleswig-Holstein heimisch fühlen.

Insgesamt hat Sie ihr Werdegang – das kann man wohl mit voller Überzeugung sagen – für das Amt, aus dem Sie im nächsten Monat ausscheiden, in hohem Maße qualifiziert. Dabei sind die Anforderungen an die Leitung einer Stadtverwaltung wahrlich keine geringen. Städte übernehmen wichtige Funktionen für die Einwohnerinnen und Einwohner des Umlandes. Stadt und Umland sind dabei keine Gegensätze, sondern bilden schon aufgrund der bestehenden Verflechtungsbeziehungen eine Einheit.

Aus diesem Grunde müssen Möglichkeiten der Stadt- und Gemeindegrenzen überschreitenden Zusammenarbeit zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Stadtregion und damit zum Wohle einer Vielzahl von Menschen konsequent genutzt werden.

Während Ihrer Amtszeit, sehr geehrter Herr Tscheuschner, hat sich in Sachen Kooperation einiges getan. Als Beispiele seien genannt die Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Glücksburg, gemeinsame Gewerbegebiete mit dem Umland, aber auch die gemeinsam mit den Kreisen Schleswig-Flensburg und Nordfriesland und dem Land Schleswig-Holstein betriebene Kooperative Regionalleitstelle Nord in Harrislee, in der die Aktivitäten von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst für den nördlichen Teil unsers Landes zentral koordiniert werden. Besonders hervorzuheben ist die grenzüberschreitende Kooperation, die in Ihrer Amtszeit, sehr geehrter Herr Tscheuschner, weiter intensiviert wurde.

Flensburg ist die „Stadt der zwei Kulturen“: wegen der langjährigen Zugehörigkeit zur dänischen Krone und der bedeutsamen Rolle, die die dänische Minderheit für den gesamten Landesteil Schleswig, in besonderem Maße aber für die Stadt Flensburg spielt. Daher ist es nur natürlich, dass die Chancen, die sich aus dieser besonderen geographischen und kulturellen Stellung ergeben, auch genutzt werden. Die sich zunehmend enger gestaltende Zusammenarbeit des deutsch-dänischen Städtedreiecks Flensburg-Sonderburg-Apenrade sollte auch für andere Regionen eines zusammenwachsenden Europas Vorbildwirkung entfalten.

Sehr geehrter Herr Tscheuschner, Sie haben während Ihrer Amtszeit einen wichtigen Beitrag zur positiven Entwicklung der Stadt Flensburg geleistet. Hierfür möchte ich Ihnen im Namen der Landesregierung danken und Ihnen für Ihren weiteren beruflichen Weg und Ihr persönliches Wohlbefinden alles Gute wünschen.“