Politik & Wirtschaft

Verarbeitendes Gewerbe im Juli 2020: Auftragseingang +2,8 % gegenüber Vormonat / Auftragseingänge noch 8,2 % unter Vorkrisenniveau

Wiesbaden (ots) – Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe: Juli 2020 (real, vorläufig): +2,8 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt) -7,3 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt) Juni 2020 (real, revidiert): +28,8 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt) -10,6 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt) Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juli 2020 saison- und kalenderbereinigt 2,8 % höher als im Juni 2020. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2019 gab es einen kalenderbereinigten Rückgang um 7,3 %. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen lag der reale Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Juli 2020 saison- und kalenderbereinigt 6,2 % höher als im Juni 2020. Die Corona-Krise prägt seit einigen Monaten die Entwicklungen im Verarbeitenden Gewerbe. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang im Juli 2020 saison- und kalenderbereinigt um 8,2 % niedriger. Im Vergleich zum Vormonat gingen die Aufträge aus dem Inland im Juli 2020 um 10,2 % zurück, die Auslandsaufträge erhöhten sich um 14,4 %. Dabei nahmen die Auftragseingänge aus der Eurozone um 7,3 % zu. Die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland stiegen um 19,2 % gegenüber Juni 2020. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragseingang im Juli 2020 um 9,5 % über dem Vormonat. Bei den Herstellern von Investitionsgütern gab es einen Rückgang um 0,4 %. Im Bereich der Konsumgüter stiegen die Aufträge leicht um 0,2 %. In der größten Branche des Verarbeitenden Gewerbes, der Automobilindustrie, ist der Auftragseingang im Juli 2020 deutlich angestiegen (+8,5 % zum Vormonat). Er liegt aber noch um 2,4 % niedriger als im Februar 2020. Für Juni 2020 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse insgesamt ein Anstieg um 28,8 % gegenüber Mai 2020 (vorläufiger Wert: +27,9 %). Umsatz: +5,2 % saisonbereinigt zum Vormonat Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben im Juli 2020 saison- und kalenderbereinigt um 5,2 % höher als im Vormonat. Für Juni 2020 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg von 13,2 % gegenüber Mai 2020 (vorläufiger Wert: +12,5 %). Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im Juli 2020 saison- und kalenderbereinigt 9,8 % niedriger. In der Automobilindustrie ist der Umsatz im Juli 2020 gegenüber dem Vormonat um 14,3 % angestiegen. Er liegt aber noch um 7,8 % unter dem Wert von Februar 2020. Europäische Daten zum Verarbeitenden Gewerbe Daten zu den Umsätzen in der Industrie in anderen EU-Staaten finden Sie in der Datenbank des Europäischen Statistikamts (Eurostat). Deutschland ist eines der ersten Länder, die hierfür monatlich Daten an Eurostat liefern. Methodische Hinweise: In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich der kurzfristige Trend der konjunkturellen Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die starken Rückgänge insbesondere im März/April 2020 und die sich seitdem langsam wieder einstellende Erholung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist der konjunkturelle Trend gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird ab sofort in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die kalender- und saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt. Die Daten zum Auftragseingang und zum Umsatz basieren auf dem Volumenindex für das Verarbeitende Gewerbe, saison- und kalenderbereinigt mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Auftragseingänge und Umsätze werden in der Gliederung der „Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)“ erfasst und ausgewertet. Dabei werden die Auftragseingänge nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben. Ergebnisse in tiefer Gliederung und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden: Auftragseingangsindizes (42151-0004) sowie Auftragseingangsindizes ohne Großaufträge (42151-0008) und Umsatzindizes (42152-0004). Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise Der Auftragseingangsindex ist auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite „Corona-Statistiken“, die seit Anfang Mai statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt. Deutsche EU-Ratspräsidentschaft im Bereich Statistik Seit dem 1. Juli leitet das Statistische Bundesamt im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft unter dem Vorsitz von Präsident Dr. Georg Thiel die Ratsarbeitsgruppe Statistik. Über unsere Aktivitäten im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft informieren wir auf der Sonderseite destatis.de/eu2020. Europäische Statistiken finden Sie in unserem Datenangebot „Europa in Zahlen“ auf www.destatis.de/europa. Weitere Auskünfte: Konjunkturerhebungen im Verarbeitenden Gewerbe, Telefon: +49 (0) 611 / 75 28 06, www.destatis.de/kontakt Pressekontakt: Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an: Statistisches Bundesamt Pressestelle Telefon: +49 611-75 34 44 www.destatis.de/kontakt Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32102/4697337 OTS: Statistisches Bundesamt Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Quelle: presseportal.de