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Verbraucherschutzministerin Rumpf setzt sich für sicheres Kinderspielzeug ein

KIEL. Schleswig-Holsteins Verbraucherschutzministerin Dr. Juliane Rumpf macht sich für sicheres Kinderspielzeug stark. Im Landtag kritisierte sie heute (27. Januar) die EU-Spielzeugrichtlinie, die von den Mitgliedstaaten ab dem 20. Juli anzuwenden ist: „Die Neufassung einer EU-Richtlinie darf nicht dazu führen, dass bisherige wissenschaftlich begründete Regeln aufgeweicht werden. Der Bundesrat hat deshalb mit meiner Unterstützung die Bundesregierung aufgefordert, sich auf europäischer Ebene in diesem Sinne einzusetzen.“ Obwohl die EU-Richtlinie das Schutzniveau für Spielzeug verbessern sollte, sei dieses Ziel in weiten Teilen nicht erreicht worden, so Frau Rumpf.

Konkret nannte die Verbraucherschutzministerin drei Ansätze, bei denen sie Bedarf für Nachbesserungen sieht:

1. Die Grenzwerte für Stoffe, die Krebs erzeugen, das Erbgut verändern oder die Fortpflanzung beeinträchtigen, müssten stärker als jetzt vorgeschrieben minimiert werden. „“Sie dürfen im Spielzeug nur in solch minimaler Konzentration auftreten, dass wir mit Sicherheit sagen können, dass sie die Gesundheit von Kindern beim Spielen nicht gefährden““, so Juliane Rumpf.
2. Auch bei Schadstoffen wie Blei, Quecksilber, Arsen oder Barium dürften die EU-Grenzwerte nicht hinter den bisher gültigen nationalen Standards zurück bleiben. „Es kann doch nicht sein, dass das Schutzniveau wider besseres Wissen abgesenkt wird“, sagte die Ministerin.
3. Hinsichtlich allergener Stoffe forderte Frau Rumpf ebenfalls eine Absenkung der zulässigen Spurenwerte: „Die Entwicklung von Allergien kann nur verhindert werden, wenn der Kontakt mit Allergie auslösenden Stoffen so weit wie möglich reduziert wird.

Frau Rumpf erläuterte, dass seit 2007 im Landeslabor 360 Spielzeuge analysiert worden seien. Dabei habe es 87 Beanstandungen gegeben, vor allem wegen Grenzwertüberschreitungen (67 Fälle) bei Weichmachern, Benzol und Formaldehyd.
Sie regte daher an, Spielzeugherstellern statt der bisherigen freiwilligen Sicherheitsprüfungen und Zertifizierungen künftig verpflichtende Prüfungen vorzuschreiben.