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Lübeck Lupe

Vernunft hat gesiegt: Doch Rampe an Rückseite EKZ Buntekuh für Fußgänger

EinkaufscenterBk
Fotos/Text. Reinhard Bartsch

Immer wieder gab es nach dem Umbau des Atriumbaues Einkaufscenter Buntekuh an der Korvettenstraße Problem um einen rückwärtigen Zugang. Der wurde bei der Neuplanung wahrscheinlich vergessen und die Kunden mussten lange warten, bis eine provisorische Zuwegung geschaffen wurde. Auch jetzt bei der Anbaumaßnahme für einen Großdiscounter und Gesamtumgestaltung eine stiefmütterliche Planung. Denn es wurde zwar eine Treppe berücksichtigt, nicht aber eine „Rampe“ für das Führen von Kinderwagen oder Rollstühlen. Nach intensiven Bemühungen in alle nur möglichen Richtungen heute die kleine Sensation: die Arbeiten für eine barrierefreie Erreichbarkeit im besagten rückwärtig seitlichen Bereich haben begonnen!

Kunden müssten von dort sonst ganz um das Centergelände herum und in der Halle wieder praktisch zurück, um im Lebensmittelmarkt einkaufen zu können. Nach dem Einkauf noch einmal dieses Spielchen in umgekehrter Folge: Für ältere Menschen, Behinderte und Kunden mit Kinderwagen oder „Hackenporsche“ ein unnötiger Weg. Nach dem Atrium – Umbau Schüler trampelten sich aus den benachbarten Schulen und Anwohner aus dem „rückwärtigen“ Bereich ersatzweise einen Pfad durch die Büsche. Mehrfache Anfragen und selbst ein Pressetermin mit allen Beteiligten brachten nichts – im Gegenteil. Denn gut zwei Stunden nach diesem nagelte der Centerhausmeister diese Notwege mit Bohlen und Stacheldraht zu. Bei dem Gespräch vor Ort lag das Material schon bereit, so dass unschwer die wahre Absicht erkennbar und der Termin völlig unnötig gewesen war. Doch wenige Wochen später rückte ein kleiner Bagger an und siehe: Es ging doch. Der Boden wurde abgetragen und Platten verlegt. So einfach ging das. Nachdem das Center immer mehr Mieter verlor und der Vandalismus Einzug innen und außen hielt, gelang es dem Stadtplanungsamt, den Großdiscounter für einen Anbau zu gewinnen. Die Gerüchteküche kochte, Informationen wurden von der die Hausverwaltung verweigert. Endlich hing ein Bauplan über das Vorhaben der gesamten Umgestaltung aus und bald wurde Richtfest gefeiert. Auskunft über die Art und Weise des hinteren Zugangs gab es nur, indem eine Treppe eingezeichnet war. Ansonsten weiter Stillschweigen. Damit erneut Unruhe in der Anwohnerschaft; denn was war wieder mit Kinderwagen und Co.? Über die Treppe keine Chance. Von moderner barrierefreier Zuwegung keine Rede. Eine „Rampe“ war eindeutig nicht vorgesehen. So einfach. Zur Begründung des Architekten soll hier kein Wort verloren werden, weil einfach müßig. Entscheidend ist nun vielmehr, dass er wohl die kundenfremde Planung nachbessern musste. Fehlen jetzt nur noch die Erkenntnisse um die missglückte Metallzaunecke an der EKZ – Rückseite nahe der Treppe, die nach einer kleinen Veränderung nach wie vor und sehr unglücklich in den städtischen Weg ragt. Oder die der Instandsetzung der Bürgersteige und Wege, deren Platten und Steine durch das Befahren mit schweren Baufahrzeugen stark gelitten haben. Der rückwärtige Weg ist nach dem Regen eine Slalomstrecke. Da sollte vor allem die Hansestadt nicht auf den Kosten für eine Wiederherrichtung sitzen bleiben. Und wenn Staub und Lärm trotz großzügiger Neubepflanzung für den angrenzenden Wohnblock zur Plage werden, kann der planende Architekt sich einmal die Lösung am Sky Markt Schneewittchenweg Moisling anschauen. Aber noch sind die Dinge nicht ab- und Änderungen zum Guten nicht ausgeschlossen. Vielleicht gibt es sogar noch weitere angenehme Überraschungen.

Immer wieder wurde an den Wünschen und Vorstellungen der Kunden vorbei geplant. Jetzt scheint sich die Sache zum Guten zu wenden.

An dieser Stelle entsteht nun doch eine barrierefreie Zuwegung für den rückwärtigen Bereich.