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Menschlich gesehen

Viele Kinder leiden unter starken Kopfschmerzen

Lebensqualität deutlich schlechter als bei anderen Krankheiten
Kopfschmerz bei Kindern – Ärzte sollen sich mehr engagieren (Foto:aboutpixel.de/Konstantin Gastman

Einer von fünf jungen Teenagern leidet zumindest einmal in der Woche an Kopfschmerzen. Von den 1.000 in Exeter befragten Zwölf- bis Fünfzehnjährigen hatten zehn Prozent öfter als zwei Mal in der Woche Kopfschmerzen. Diese Jugendlichen verfügten über eine schlechtere Lebensqualität als Kinder mit Asthma, Diabetes oder Krebs, schreibt der leitende Wissenschaftler David Kernick im British Journal of General Practice.

Viele der Kinder leiden laut den Forschern zu Hause und in der Schule ohne Notwendigkeit an Kopfschmerzen. Laut Kernick sind Kopfschmerzen die bei Kindern am häufigsten auftretende Schmerzform. Der Wissenschaftler geht jedoch davon aus, dass die Verbreitung von Kopfschmerzen bei Teenagern und Kindern sehr unterschiedlich sein kann. Es sei jedoch wenig über die Auswirkungen von Kopfschmerzen auf Kinder bekannt. Die Teilnehmer der Studie – eine Hälfte Jungen, eine Hälfte Mädchen – füllten einen Fragebogen aus. Sie sollten angeben, wie oft sie Kopfschmerzen haben und wie dadurch ihre Lebensqualität beeinflusst wird.

Bei 20 Prozent der Schüler beeinträchtigen die Kopfschmerzen die Leistungsfähigkeit zu Hause oder in der Schule an mehr als zwölf Tagen in einem Zeitraum von drei Monaten. Die am stärksten Betroffenen hatten an mehr als 17 Tagen Probleme. Das bedeutet laut BBC, dass Kopfschmerzen verbreiteter sind als Krankheiten wie Diabetes oder Asthma, denen deutlich mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Da viele Erwachsene bei Kopfschmerzen nicht zum Arzt gehen, fehlen entsprechende Diagnosen und Behandlung. Dieses Problem ist wahrscheinlich bei Kindern noch größer, die vielleicht nicht in der Lage sind genau auszudrücken, wie sie sich fühlen. Laut Kernick müssten sich die praktischen Ärzte mehr engagieren, um den betroffenen Kindern zu helfen. Die Ursachen seien komplex und stünden mit Faktoren wie Angstgefühlen und Depressionen zusammen.