WikiLeaks für Nobelpreis vorgeschlagen
Der diesjährige Friedensnobelpreis könnte an die umstrittene Internet-Plattform WikiLeaks gehen. Weil WikiLeaks einen „der wichtigsten Beiträge dieses Jahrhunderts zu Meinungsfreiheit und Transparenz“ leiste, habe der norwegische Parlamentsabgeordnete Snorre Valen die Internet-Enthüllungsplattform für den diesjährigen Nobelpreis nominiert. Die Nominierungen müssen bis zum 1. Februar bei dem fünfköpfigen Nobelpreis Komitee eingehen. Die Enthüllungen der persönlichen Bereicherung des inzwischen zurückgetretenen tunesischen Präsidenten Ben Ali nannte der Linksozialist als Beispiel. Die auf der Internet-Plattform veröffentlichten Dokumente hätten dazu beigetragen, eine rund 25 Jahre währende Diktatur zu beenden. „WikiLeaks hat in verschiedenen Publikationen Korruption, Rechtsbrüche durch Regierungen und Unternehmen, vor allem aber gesetzwidrige Überwachung, Kriegsverbrechen und Folter durch eine Reihe von Staaten enthüllt“, erklärte Valen.
Das Osloer Komitee wird die Entscheidung im Oktober bekannt geben. Im vergangenen Jahr ging der Preis an den in China festgesetzten Menschenrechtler Liu Xiaobo. Der Preis ist mit 10 Millionen schwedischen Kronen (1,1 Millionen Euro) dotiert. Der Friedensnobelpreis ist der einzige, der außerhalb Schwedens verliehen wird. Falls Julian Assange, der Schöpfer von WikiLeaks, den Preis verliehen bekommen sollte, könnte er, anders als in Schweden, den Preis auch persönlich entgegennehmen. Quelle: silicon.de