Winter stellt Regionalbahnen vor erhebliche Probleme Land fordert ein stabiles Ersatzkonzept und eine schnelle Lösung
Angesichts der anhaltenden Probleme im Regionalbahnverkehr in Schleswig-Holstein forderte Verkehrsminister Jost de Jager am 29. Dezember die DB Regio und die Nord-Ostsee-Bahn auf, diese umgehend in den Griff zu bekommen. „“Die gegenwärtige Leistung der beiden Unternehmen entspricht nicht dem, was Land und Unternehmen in den Verkehrsverträgen vereinbart haben““, sagte de Jager. „“Deshalb bezahlt das Land nicht für ausgefallene Züge““, so der Minister. Er habe die Verkehrsservicegesellschaft (LVS) gebeten, die Geschäftsführer der betroffenen Bahnunternehmen umgehend zu einem Gespräch einzuladen. Das Land prüfe auch weitere Sanktionen. „“Die Entscheidung darüber hängt vom Verlauf der Gespräche ab““, sagte de Jager.
Eis und Schnee führen im Schienenpersonennahverkehr in Schleswig-Holstein momen-tan zu schwerwiegenden Problemen. So fällt zum Beispiel bis auf weiteres jeder zweite Zug zwischen Kiel und Lübeck sowie die Züge der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) zwischen Kiel und Eckernförde mindestens bis zum Jahresende aus. Trotz der geringeren Anzahl von Zügen, die überhaupt noch fahren, kommt es auch heute wieder zu Verspätungen auf diesen Strecken. „“Nach tagelangen Beschreibungen der Probleme durch die Bahn-unternehmen, ist bis heute eine Lösung nicht in Sicht““, so der Minister. Er erwarte des-halb kurzfristig ein überzeugendes stabiles Ersatzkonzept für einen funktionierenden Winterverkehr.
Neben vereisten Weichen und anderen Beeinträchtigungen bei der Schieneninfrastruktur machen vor allem Störungen an den Triebwagen vom Typ Lint den beiden Bahnunter-nehmen zu schaffen. Momentan ist bei der Nord-Ostsee-Bahn und bei der DB Regio AG nur jeweils die Hälfte der Lint-Triebwagen einsatzbereit. Gründe für den Ausfall sind nach Angaben der Bahnunternehmen Störungen der Luft- und Energieversorgung, abgerissene Leitungen und eingefrorene Trittstufen, aber auch fehlende Ersatzteile. „“Das kann nicht nur an den Fahrzeugen liegen, denn bei der Schleswig-Holstein-Bahn und der Nordbahn fahren die Triebwagen ohne größere Probleme““, sagte de Jager. Die LVS habe die Bahnunternehmen bereits aufgefordert, Land, LVS und vor allem die Fahrgäste künftig schnell und umfassend über die Probleme und deren Beseitigung zu informieren.