Wir erweitern den Horizont – Metropolregion erweitert
Metropolregion Hamburg wächst auf fünf Millionen Menschen heran – Lübeck ist dabei
Die Erweiterung der Metropolregion Hamburg ist perfekt: zum 1. Mai 2012 werden das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Landkreise Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg, die kreisfreien Städte Hansestadt Lübeck und Neumünster sowie der Kreis Ostholstein als Mitglieder aufgenommen.
Mit einem Festakt im Hamburger Rathaus haben die drei Ministerpräsidenten der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, Niedersachsen, David McAllister, und Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen, der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, sowie die 19 Landräte und Bürgermeister der Metropolregion Hamburg die Erweiterung zur zweitgrößten Metropolregion Deutschlands besiegelt. In Anwesenheit von 300 prominenten Gästen feierten sie den Abschluss eines neuen Staatsvertrages und unterzeichneten ein neues Verwaltungsabkommen. Während der Staatsvertrag die Förderfonds zwischen den vier beteiligten Ländern festschreibt, regelt das Verwaltungsabkommen die Ziele, die Arbeitsstruktur und die Finanzierung der Metropolregion Hamburg.
Zum 1. Mai 2012 umfasst die Metropolregion Hamburg dann 17 Kreise und Landkreise, zwei kreisfreie Städte sowie die Stadt Hamburg. Die vier Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sind ebenfalls Träger dieser Kooperation. Die Metropolregion Hamburg ist somit die erste Metropolregion mit Trägern aus den alten und neuen Bundesländern. In Zahlen heißt dies, dass die Fläche der Metropolregion Hamburg von 19.800 um gut 6.000 auf über 26.000 Quadratkilometer wächst. Die Bevölkerungszahl steigt von derzeit etwa 4,3 Millionen um circa 730.000 auf gut fünf Millionen Bewohnerinnen und Bewohner. Die Förderfonds, mit denen in der Region Projekte angeschoben werden, sind dann mit 300.000 Euro zusätzlich ausgestattet und umfassen 2,7 Millionen Euro jährlich.
Für die neugeschnittene Metropolregion stehen drei wichtige Aufgaben an: erstens, die Zusammenarbeit und Integration der neuen Partner. Es geht darum, die Kooperation in der neuen Struktur „einzuüben“ und zu „leben“. Zweitens, die Fortführung der Strukturreform: Aktuell wird die Einbindung der Wirtschaft in die Metropolregion Hamburg vorbereitet. Erweiterung und Strukturreform sind nur dann sinnvoll, wenn sie die Arbeit an den Projekten der Metropolregion Hamburg befördern. So wird die dritte wichtige Aufgabe die Fortentwicklung von gemeinsamen Leitprojekten sein. Es gilt, Projekte durchzuführen, die dem doppelten Ziel der Metropolregion dienen – die Zusammenarbeit im Inneren zu festigen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit aller zu steigern.
Zitate aus den Festreden und dem Podiumsgespräch mit den Landräten:
Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Unsere Region macht mit der heutigen Erweiterung einen qualitativen Sprung. Wir sind jetzt die Metropolregion mit und an den zwei Meeren, in der gut ein Prozent aller EU-Bürger leben – mit Hamburg als Kernstadt. Es wird uns nicht schwerfallen, in der Metropolregion ein echtes Wir-Gefühl entstehen zu lassen, denn die Alltagserfahrungen vieler Bürgerinnen und Bürger werden uns politisch und wirtschaftlich dabei helfen. Wir sind eins – und wollen auch so handeln. Deshalb müssen wir auch sagen, wo wir 2020 stehen wollen.“
Erwin Sellering, Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern: „Die Erweiterung der Metropolregion Hamburg wird allen Beteiligten praktische Vorteile bringen. Der Vertrag, den wir heute unterzeichnen, ist aber auch ein Dokument unserer gemeinsamen norddeutschen Identität. Eine vernetzte regionale Infrastruktur, die Förderung von grenzüberschreitenden Projekten, ein gemeinsames Standortmarketing – all das macht die Metropolregion zu einem wichtigen Bestandteil für die norddeutsche Zusammenarbeit insgesamt.“
Peter Harry Carstensen, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein: „Mit der Hansestadt Lübeck und dem Kreis Ostholstein deckt die Metropolregion künftig die Achse von Hamburg über Lübeck bis nach Fehmarn ab. Die Metropolregion wird daher vom Bau der festen Fehmarnbelt-Querung stark profitieren. Durch den Beitritt von Neumünster übernimmt die kreisfreie Stadt die Verbindung zwischen den nördlichen Landesteilen von Schleswig-Holstein und der Metropolregion und erhält so eine größere Entwicklungsverantwortung.“
David McAllister, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen: „Mit der Erweiterung der Metropolregion Hamburg wird die länderübergreifende Zusammenarbeit im Norden weiter verbessert. Das ist gut im Wettbewerb um Investitionen, Arbeitskräfte und Innovationen. Der Norden kann und wird einen wichtigen Beitrag zum erfolgreichen Gelingen der Energiewende leisten. Das gilt insbesondere für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Der Wind weht bei uns im Norden.“
Jutta Hartwieg, Landrätin des Kreises Segeberg: „Wir arbeiten über Grenzen zusammen und stellen Weichen, wie beim Klimaschutz, ÖPNV, im Tourismus sowie durch die Stärkung des Wirtschaftsraums. Nebenher lernen wir vom besten Beispiel und setzen Ressourcen abgestimmt ein. Durch die Förderfonds sind viele Projekte umgesetzt worden. Von diesen profitiert nicht nur das Umland, sondern auch die Metropole. Hier zeigt sich, dass beide Teile eines Ganzen sind, die sich gegenseitig ergänzen. Die Metropolregion kennt keine Grenzen, denn sie wird durch Ihre Bewohner einfach gebildet.“
Rolf Christiansen, Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim: „An erster Stelle steht der fachlich-strategische Austausch, der es auch den „Neuen“ ermöglicht, an der Entwicklungsdynamik der Metropolregion Teil zu haben. Wir bringen viele Potenziale ein und sehen unsere Mitgliedschaft nicht als Einbahnstraße. Gemeinsame Projekte lassen uns Aufgaben anpacken, die im Alleingang nicht sinnvoll zu lösen wären. Speziell für die Mecklenburger Kreise gilt es, die norddeutsche Identität zu stärken, global als Teil der Marke Hamburg wahrgenommen zu werden und die deutsche Teilung endlich Geschichte werden zu lassen.“
Kai-Uwe Bielefeld, Landrat des Landkreises Cuxhaven: „Es gilt jetzt, auch im neuen, größeren Zuschnitt der Metropolregion, die Kooperation mit Leben zu füllen, um der doppelten Zielsetzung unserer Regionalkooperation gerecht zu werden – den inneren Zusammenhalt zu stärken und fortzuentwickeln und gleichzeitig die externe Strahlkraft der Metropolregion Hamburg zu steigern. Hierzu bedarf es des Engagements aller Ebenen. Ich bin aus der bisherigen erfolgreichen Entwicklung heraus aber optimistisch, dass wir dies erfolgreich hinbekommen.“