WSP-SH: Betrunkener Kapitän
Lübeck-Travemünde (ots) – Am 13.11.2010 kurz vor 18.00 Uhr steuerte ein 55- jähriger Kapitän einer 136 m langen Ro/Ro – Fähre die Hafeneinfahrt vor Travemünde an. Da das finnische Schiff erst nach mehreren Funksprüchen seitens der Verkehrszentrale Travemünde, die Fahrt zu verringern und einen Lotsen an Bord zu nehmen, reagierte, fand eine Überprüfung an Bord durch Beamte der Wasserschutzpolizei Travemünde statt. Der finnische Kapitän hatte offensichtlich zu viel getrunken. Ein Atemalkoholtest ergab 2,87 Promille.
Das aus Helsinki kommende Schiff, das hauptsächlich Trailer geladen hatte, steuerte unter der Führung des Kapitäns die
Ansteuerungstonne der Trave an. Hier sollte ein Lotse übernommen werden. An Bord befanden sich 16 Schiffsbesatzungsmitglieder.
Da die mit 11600 kw angetriebene Ro/Ro – Fähre noch viel zu schnell war, wurden die Mitarbeiter der Verkehrszentrale Travemünde aufmerksam und versuchten mehrmals, das Schiff per UKW – Sprechfunk anzusprechen. Dann erst reagierte die Schiffsführung und reduzierte die Geschwindigkeit, so dass ein Lotse übernommen werden konnte. Der Lotse, der als Berater an Bord die Schiffsführung beim Einlaufen in den Hafen unterstützt, bemerkte wenig später, dass der
Kapitän offensichtlich zu viel getrunken hatte. Es wurde sofort entschieden, dass der 1. Offizier die weitere Verantwortung übernimmt und das Anlegemanöver am Skandinavienkai fährt.
Am Anleger festgemacht musste sich der Kapitän einem Atemalkoholtest unterziehen. Dieser ergab einen Wert von 2,87
Promille.
Gegen den Kapitän wurde ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es wurde eine Blutprobe angeordnet und eine Sicherheitsleistung von 6 500,00 Euro festgesetzt. Da das Schiff nicht mehr ausreichend besetzt war, wurde ein Auslaufverbot ausgesprochen.