WSP-SH: Gewässerverunreinigung auf der Trave
„Wir zeigen einen bunten Bilderbogen“
Lübeck (ots) – Am Sonntag, den 13.03.2011, um 10.15 Uhr kam es nach ersten Abwrackarbeiten an einem größeren Sportboot an der Trave auf der Baltic Werft zu einem Ölaustritt, bei der das Gewässer auf einer Fläche von 1 000 m² mit öligen Stoffen verunreinigt wurde. Eine Lübecker Fachfirma schlängelte das ausgetretene Öl ein, so dass es sich nicht weiter ausbreiten konnte. Mitarbeiter der Baltic Bootswerft in Herrenwyk hatten Tage zuvor damit begonnen, das an Land liegende 27 m lange und acht Meter breite Motorboot „Tanquilla 85“ zu zerschneiden, um es abzuwracken.
Die „Tanquilla 85“ war bereits vor einem Jahr während eines größeren Sturmes in der Nacht vom 09/10.01.2010 in Travemünde am Liegeplatz gesunken. Nachdem das Heck des Schiffes beschädigt war und Wasser eindrang, sank es auf Grund. Der Eigner hatte es dann heben lassen und zu seiner Werft nach Herrenwyk geschleppt. Am
26.02.2011 kam es am Liegeplatz in Herrenwyk erneut zu einem Wassereinbruch. Offensichtlich hatten Eisschollen den Rumpf beschädigt, so dass Wasser eindringen konnte. Durch den Einsatz mehrerer Pumpen konnte das Schiff über Wasser gehalten werden. Der 56-jährige Eigner und Werftbesitzer aus Hamburg wollte es jetzt abwracken. Als die 68,6 Tonnen schwere „Tanquilla 85“ aus dem Wasser an Land gezogen werden sollte, brach das Zugseil des Slipwagens. Der Slipwagen rutschte unter dem Boot weg und die „Tanquilla 85“ lag teilweise an Land. Da das Motorboot zu schwer war, um es im Ganzen an Land zu heben entschied sich der Eigner nun, sein Boot zerschneiden zu lassen und die abgetrennten Teile einzeln an Land zu heben. Werftarbeiter fingen an, den Bug- und Heckbereich durch senkrechte Schnitte bis unter die Wasserlinie abzutrennen. Da der Wasserstand der Trave stieg, gelangte das Wasser in den Bootsrumpf und vermischte sich mit Ölen aus dem Maschinenraum. Die Verschmutzungen liefen dabei in die Trave. Das Öl wurde von einer Fachfirma eingeschlängelt und später von der Wasseroberfläche und aus dem Bootsinneren abgesaugt. Die Wasserschutzpolizei Travemünde hat ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet.