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Zukünftig keine Kinderarbeit mehr – Bündnis Eine Welt begrüßt neues Bestattungsgesetz

Symbolfoto: Kinderarbeit · Bündnis Eine Welt begrüßt die Änderung des Bestattungsgesetzes, die heute der schleswig-holsteinische Landtag beschlossen hat. Darin wird für Friedhöfe ein flächendeckendes Verbot von Natursteinen aus Kinderarbeit eingeführt. Martin Weber, BEI-Geschäftsführer: „Insbesondere freuen wir uns, dass sich das Verbot nicht nur auf Grabsteine, sondern auf Natursteinelemente aller Art bezieht, und dass das Land konsequent auf anerkannte Zertifizierungen sowie unabhängige Kontrollen setzt. Bei Natursteinen muss sich niemand mehr auf Eigenerklärungen verlassen. Der Markt bietet inzwischen ein ausreichendes Angebot mit glaubwürdigen Zertifikaten.“

Antje Edler, Fachpromotorin für zukunftsfähiges Wirtschaften ergänzt: „Allerdings werde eine alleinige Konzentration auf die Vermeidung ausbeuterischer Kinderarbeit der Problemlage in der Branche nicht gerecht. Auch die Arbeitsbedingungen für erwachsene Arbeiter*innen sind in wichtigen Herkunftsländern wie China und Indien alles andere als akzeptabel. Die Erfahrung hat gezeigt, dass allein ein Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit oftmals nur zu einer Verlagerung von Kinderarbeit in andere Sektoren führt, wenn nicht die Erwachsenen ein Einkommen erzielen, das die Grundversorgung der Familie sicherstellt.“

Daher setzt sich das BEI grundsätzlich für eine Verwendung von Natursteinen ein, bei deren Abbau und Verarbeitung nachweislich alle ILO-Kernarbeitsnormen eingehalten, schrittweise die Einhaltung weiterer Arbeits- und Sozialstandards verbessert, Arbeits- und Gesundheitsschutz für die Arbeiter*innen eingehalten und existenzsichernde Löhne gezahlt werden.

„Angesichts von moderner Sklaverei durch Schuldknechtschaft in indischen Steinbrüchen und oftmals verheerenden Arbeitsbedingungen in chinesischen Steinbrüchen müssen wir auch die erwachsenen Arbeiter*innen in den Blick nehmen!“ meint Edler.

Aufgrund mangelnder Schutzkleidung und hoher Staubbelastung bei schwerer körperlicher Arbeit, sei die Lungenkrankheit Silikose weit verbreitet und die Lebenserwartung nur bei 40 Jahre.

Edler dazu: „Leider nimmt das geänderte Bestattungsgesetz dies noch nicht in den Blick. Umso wichtiger, dass Verbraucher*innen darauf achten.“

Die Homepage https://www.kompass-nachhaltigkeit.de/guetezeichenfinder/naturstein ermöglicht die Suche nach zuverlässigen Zertifikaten, die auch die oben genannten Kriterien sicher stellen.

Hier finden Sie unsere Stellungnahme zum Gesetzentwurf der Landesregierung: https://www.bei-sh.org/news-reader-zukunftsfaehiges-wirtschaften/stellungnahme-zum-neuen-bestattungsgesetz