Zunehmende Schwerhörigkeit bei Jugendlichen
Zunehmende Schwerhörigkeit bei Jugendlichen, nicht nur eine Alterserscheinung – In den meisten Fällen gehört ein gemindertes Gehör zum gewöhnlichen Alterungsprozess, es kann aber auch ein Anzeichen für Erkrankungen sein. Die Weltgesundheitsorganisation hat herausgefunden, dass nun auch immer mehr Kinder und Jugendliche an Schwerhörigkeit leiden.
Ohne ein funktionierendes Gehör gestalten sich die Orientierung im Alltag, Gespräche mit Freunden und Kollegen, aber auch das Musik hören und Filme schauen äußerst schwierig. Meist wissen erst betroffene Menschen zu schätzen, welchen Beitrag gesunde Ohren zur Lebensqualität leisten. So stuft auch die WHO gutes Hören als lebenswichtigen Aspekt ein. Allein in Deutschland leiden 15 bis 20 Millionen Menschen unter einem geminderten Hörvermögen. Ab einem Alter von 65 ist dies sogar jeder zweite Mann und jede dritte Frau. Nun bestätigen auch die WHO und die deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, dass immer mehr junge Menschen gefährdet sind.
Immer mehr Jugendliche sind von Schwerhörigkeit betroffen
Wie die Weltgesundheitsorganisation hinweist, sind weltweit über eine Milliarde junger Menschen von schlechtem Gehör gefährdet. Dies soll vor allem an zu lauten Geräuschen aus Smartphone, Fernsehen und anderen Medien liegen. Auch Clubs und Konzerte sind meist unverhältnismäßig laut, sodass die jungen Besucherohren dauerhaft geschädigt werden. Laut der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde habe sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit Hörstörungen in den letzten 25 Jahren etwa verdoppelt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass vielen Menschen, nicht nur Jugendlichen, kaum bewusst ist, wie empfindlich und bedeutsam der Gehörapparat für den Menschen ist. Mehr zu Aufbau und Funktionsweise des Ohres, sowie zu Schwerhörigkeit finden Sie hier.
Die Ursachen für Schwerhörigkeit sind vielfältig
Neben dem natürlich bedingten Hörverlust im Alter gibt es noch viele weitere Ursachen, die das Gehör beeinträchtigen können. Neben der Vererbung und Verknöcherungen im Ohr, sind häufig Tumore am Hörnerv oder Folgeschäden eines Unfalls der Grund für vermindertes Hören vieler Menschen. Während Trommelfell oder Gehörknöchelchen in einigen Fällen operativ wiederhergestellt werden können, sind andere Schäden hingegen irreversibel. Hierzu gehören beispielsweise auch Beeinträchtigungen des Gehörs durch extreme Lärmbelastungen. Auch die generellen Verschleißerscheinungen des Alterungsprozesses lassen sich nicht rückgängig machen. Ein großes Problem stellt auch die zu späte Erkennung der Symptome, insbesondere bei empfindlichen Kinderohren, dar. Zugleich lassen sich jedoch einige Vorbeugungen treffen, um das Ohr so lange wie möglich funktionsfähig zu halten.
Das eigene Gehör so lange wie möglich erhalten
Experten sind der Ansicht, dass der alters- und belastungsbedingten Schwerhörigkeit durchaus vorgebeugt werden kann. Ein wichtiger Punkt hierbei ist es, extreme Lärmbelästigungen, etwa bei Konzerten oder der Arbeit, zu verringern, um langfristige Schäden im Ohr zu vermeiden. Zudem sollte Musik nicht mehr als zwei Stunden am Tag über Kopfhörer gehört werden. Hörforscher empfehlen außerdem, dem Gehör regelmäßig Abwechslung zu bieten: „Für die nachhaltige Hörgesundheit ist es sehr wichtig, Abwechslung und Herausforderung in die gewohnten Tagesabläufe zu bringen. So kann man erreichen, dass das Gehör immer wieder mit neuen Höreindrücken konfrontiert wird, sich darauf einstellen muss und somit beweglich bleiben kann“, erklärt Burkhard Stropahl von der Fördergemeinschaft Gutes Hören (FGH). Das menschliche Gehör verschlechtert sich also auch durch die Hörentwöhnung. Ein regelmäßiger Gang ins Theater, zu Konzerten oder das alltägliche Gespräch kann dabei helfen.
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