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Zusammen zum ersten Mal seit 1512

Am Samstag dieser Woche wird in Malmö eine kleine Ausstellung eröffnet, die den Friedensschluss des nordischen Königs Hans mit seinen Erzfeinden, der Hanse und dem schwedischen Reichsrat, vor genau 500 Jahren beachtet. An den diplomatischen Tätigkeiten haben auch Gesandte vom schottischen König Jakob IV (Neffe von Hans) und vom französischen König Ludwig XII teilgenommen. (Den Letzteren wollte Hans mit dem Fürsten von Moskau in Verbindung setzen.) Auf die Argumentation mit der Hanse hat sich Hans schon ein Jahr früher vorbereitet, als er mit dem Pommernfürsten Bogislaw einen Vertrag über gemeinsame Disziplinierung der Stadt Stralsund geschlossen hat.
Von dem Friedensvertrag Hans-Hanse gibt es zwei Exemplare. Das deutsche galt lange als verschollen in den Konvulsionen des zweiten Weltkriegs, ist aber nach einigen abenteurlichen Jahrzehnten wieder in Lübeck vorhanden. Das dänische Exemplar ist im Kopenhagener Rigsarkiv gut aufgehoben.
Jetzt sind die beiden in Malmö Stadsbibliotek zusammen zu sehen, zum ersten Mal seit der Besiegelung ein paar hundert Meter von dort am Georgstag im Jahre 1512. Die Originale bleiben zwar wo sie sind, aber die detaillierten Vergrösserungen – sogar mit Siegeln – setzen die Fantasie in Bewegung.
Der Friedensvertrag zwischen Hans und dem schwedischen Reichsrat gibt es nur im Rigsarkiv. Die Version der Schweden ist verschollen, wahrscheinlich verbrannt.
König Hans hat die prominente Gesellschaft in Malmö versammelt. Wie er sie verpflegte,
z. B. mit Schnaps zu dem in der Fastenzeit erforderlichen Fischgericht, geht aus dem Bericht des Gesandten von Ludwig XII hervor. Auch dieser Bericht ist im besonderen Malmö-Saal der Bibliothek zu sehen.
Zur Eröffnung der Ausstellung erzählt Anders Reisnert, Stadtantiquar, von Malmö im Jahre 1512. Über die Friedensverhandlungen spricht Karl Ola Mårtensson, Journalist.