Der Weihnachtsmann und sein rotes Kostüm
»Das Weihnachtsfest hat seinen Ursprung am 25. Dezember 217. Der damalige Papst, Felix I., erklärte diesen Tag zum Geburtstag von Jesus Christus. Er tat das nicht von ungefähr, denn der 25. Dezember ist der Tag der Wintersonnenwende und mit diesem Schritt vereinte er die christliche Lehre mit den heidnischen Riten, die schon seit jeher diesen Tag feierten, nur mit dem Unterschied, dass die Heiden nicht die Geburt Christi feierten, sondern den Frühling herbeisehnten. Aber auch einige andere Rituale der Heiden machte sich die frühchristliche Kirche zu Eigen. So das ausgelassene Feiern, das zu Ehren des Gottes Saturn schon am 19. Dezember für eine Woche zelebriert wurde und das Schmücken von Bäumen, die dann zur Ehre des Sonnengottes verbrannt wurden. Den Vorschlag seines Amtsbruders Hyppolit konnte jedoch erst Papst Liberius im Jahr 354 endgültig durchsetzen und zum Glaubenssatz der katholischen Kirche wurde es schliesslich 381 auf dem Konzil von Konstantinopel erklärt.Nachdem die christliche Kirche diese Riten in abgewandelter Form übernommen hatte, fügte die Kirche noch das Krippensymbol, Weihnachtslieder und ein opulentes Festessen hinzu, an dem sich Reiche und Arme gleichermaßen sättigen durften. In der Mitte des 16. Jahrhunderts hatte der Nikolaus seinen ersten Auftritt. Sein Erscheinen verdankt er dem Bischof Nikolaus, der im türkischen Myra lebte. Bischof Nikolaus war bekannt dafür, den Armen und Bedürftigen zur Seite zu stehen. Der Nikolaus brachte Geschenke für die braven Kinder und bestrafte die unartigen Kinder mit einer Rute. Im 17. Jahrhundert bekam der Nikolaus einen Begleiter – der spätere Krampus bzw. Knecht Ruprecht. Fortan war der Nikolaus für die braven Kinder zuständig und sein Begleiter für die ‚Bösen‘.
Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Nikolaus immer weltlicher und methamorphosierte allmählich zum Weihnachtsmann, respektive zu Santa Claus. Wie man sich jedoch den Nikolaus bzw. den späteren Weihnachtsmann vorstellen sollte, war nicht festgelegt worden und so gab es die verschiedensten Vorstellungen und Darstellungen von seinem Aussehen.
Erst 1931 wurde sein heutiges Erscheinungsbild festgelegt. Die Firma Coca Cola beauftragte den Zeichner Haddon Sundblom, den Weihnachtsmann für eine Anzeige zu gestalten. Angeblich diente sein eigenes Gesicht als Vorlage. Aber das die Gestalt des Weihnachtsmannes auch der germanischen Mythologie entlehnt worden sein kann und den Gott Thor darstellt, wäre ebenfalls denkbar. Sundblom wird sich, da er schwedische Wurzeln hat, seiner nordischen Götterwelt erinnert haben. In dieser wird Thor als älterer, korpulenter Mann, der stets freundlich ist und einen langen weißen Bart hat, beschrieben. Wie dem auch sei, fest steht, dass die Werbekampagne äußerst erfolgreich war und seitdem in der Weihnachtswerbung von Coca Cola verwendet wurde. Mitnichten hat also Coca Cola den Weihnachtsmann erfunden. Coca Cola hat ihm lediglich das uns heute vertraute Gesicht gegeben.
The Dream of Santa
Heute ist der Weihnachtsmann, alias Santa Claus, alias Pere Noel in der ganzen christlichen Welt bekannt und beliebt. Lediglich die Riten und Traditionen sind von Land zu Land unterschiedlich. Während in Deutschland der Weihnachtsmann schon am 24. Dezember an die kleinen und großen Kinder die Geschenke verteilt, kommt er in Amerika erst einen Tag später an – klar die weite Reise, für die ihm nur ein Rentierschlitten zur Verfügung steht, dauert eben. Aber so ganz sicher sind wir uns da nicht. Übrigens das „Happy X-mas“ ist nicht nur eine flapsige Redensart der Amerikaner, sondern kommt ursprünglich aus der griechischen Sprache. Im Griechischen ist der erste Buchstabe des Wortes Christus ein „X“.«
Quelle: http://www.magazinusa.com/lv2/inside/i_santa.asp
Pin-Up Ein interessanter Beitrag, ich habe derzeit keine Ahnung, wieweit der Autor damit Recht hat. Der Einfluss des bekannten Limonadenherstellers scheint aber verbrieft zu sein. Der Buchtitel stammt nicht aus dem zitiertem Beitrag, ich habe ihn bei Amazon gefunden. Der Zeichner Haddon Sundblom hat auch noch andere bemerkenswerte Werbebeiträge geschaffen. Diese dürften aber eher die Väter angesprochen haben: Stichwort Pin-Up.
Die Jahresangabe 217 bzw. Papst Felix I. passen mit Sicherheit nicht zusammen. Laut meinen Recherchen verstarb der erste glückliche Papst, der Anfang 268 die Nachfolge von Papst Dionysius antrat, am 30.12.274 n.C.
Diverse Internetseiten verbinden das Datum 217 mit dem ersten Gegenpapst Hippolyt. Wem mag er die Pferde ausgespannt haben? (Callistus I., Urban I. und Pontian?) Wenn man diesen Seiten Glauben schenken darf, dann hat dieser Papst die Feiern zur Geburt Christi vom 6. Januar auf den 25. Dezember verlegt.
Ich gebe vorerst meine Forschungen auf, wer hier welche Feier für welchen Zweck umgedeutet hat. Fakt ist: Gefeiert wurde schon immer, manchmal ändern sich die Begründungen. Und manch eine Organisation macht sich dies zueigen. Halloween lässt grüßen:-)
Derzeit beschäftigen mich aber andere Darstellungsformen…..
Nachtrag: Ob nun Thor oder der Chef der germanischen Götter, Odin, Wodan oder Wotan genannt, das Vorbild für Sundblom war, ist nicht überliefert. In einem alten Schulbuch (um 1910) fand ich folgende Passage zum Thema Götterglaube der Germanen:
»Der oberste Gott war Wodan. Ihn dachte man sich als einen alten bärtigen Mann mit breitkrempigen Hute; auf seinem weissen Rosse ritt er durch die Luft. In der Zeit der Wintersonnenwende hielt er mit den übrigen Göttern einen Umzug auf die Erde, und wenn in unseren Tagen um die Weihnachtszeit die Kinder von einem Schimmelreiter erzählen, der die Christgeschenke bringt, oder von dem bärtigen Knechte Ruprecht mit dem großen, breitkrempigen Hute, so ist das noch eine Erinnerung an den Gott Wodan.«
Rudolf Pörtner beschreibt in seinem Buch, Die Wikinger-Saga, Düsseldorf 1971, S.169, den hammerwerfenden Thor wie folgt:
»Gott Thor, der volkstümlichste der nordischen Götter, wirkt demgegenüber (Odin) wie ein Bauer, ein wenig vulgär, aber sympathisch. … Ein Fels von einem Kerl, rotbärtig, mit mächtig entwickeltem Bizeps, bewohnte er einen Palast …; konsumierte er in einem Arbeitsgang einen kompletten Ochsen, acht Lachse und eine Unmenge Leckereien; ließ er, ohne mit der Wimper zu zucken, drei Faß Met durch die erhitzte Kehle strömen; rollte er, umäßig grölend und lärmend, mit seinem Bockgespann durch die Wolken…
Thor war frei von Bosheit. Leicht erregbar zwar … aber gutmütig und den Menschen wohlgesonnen.
Kurzum: eine ehrliche Haut, grob und polternd, aber voller Güte.«
Wunderschöne Beschreibung unseres Weihnachtsfestes! 🙂
Zeichnung von Thomas Nast – Santa Claus in Camp; in: Harpers Weekly, 3.1.1863, Titelbildausschnitt Das ursprüngliche Aussehen von Santa Claus stammt auch nicht von Haddon Sundblom. Der „Erfinder“ dieser neuen Figur ist der 1840 in der Stadt Landau in der Pfalz geborene und 1846 mit seiner Mutter in die USA ausgewanderte Thomas Nast. Während des amerikanischen Bürgerkriegs (1861 – 1865) kreierte er aus dem Pelznickel seiner Kindheit und dem in niederländischer Tradition stehenden Santa Claus den amerikanischen Weihnachtsmann: Aus dem Asketen Nikolaus war ein gemütlicher, rotgewandeter Dicker geworden. Den weißen Pelzbesatz zur roten Kleidung schließlich erhielt der Weihnachtmann Anfang der dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts durch Coca Cola. Der Weihnachtsmann in den Hausfarben von Coca Cola wünschte in einer USA-weiten Plakat-Aktion neben einem Gabenstrumpf eine erfrischende Pause. Seit diesem außerordentlich erfolgreichen Werbefeldzug ist der Weihnachtsmann standardisiert.
Zeichnung, Thomas Nast, 1881 Thomas Nast etablierte auch den Nordpol als Heimatsitz von Santa Claus. Auf einer Zeichnung aus dem Jahre 1865 verfolgen zwei Kinder auf einer Weltkarte den weiten, beschwerlichen Weg vom Nordpol in die Vereinigten Staaten. Im folgenden Jahr griff der Schriftsteller George P. Webster diese Idee auf und erklärte, dass in den langen Sommermonaten die Spielzeugfabrik und das Haus von Santa Claus durch Schnee und Eis des Nordpols versteckt seien.