LS Nord: Erneute Unwettereinsätze im Norden Schleswig-Holsteins
Harrislee (ots) – Anknüpfend an den morgigen Unwetterverlauf wurde das Einsatzgebiet der Leitstelle Nord am Nachmittag erneut von einem Tiefdruckgebiet heimgesucht in dessen Folge es zu zahlreichen Einsätzen gekommen ist. Die kooperative Regionalleitstelle Nord informierte in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst frühzeitig die Einsatzkräfte und Führungsdienste, so dass alle Einheiten auf das Wetterereignis vorbereitet waren. Gegen 15.00 Uhr wurden die ersten Einsätze aufgenommen, bei denen es sich in den meisten Fällen um Regenwassereinbrüche handelte. Das Tiefdruckgebiet wurde teilweise von starken Orkanböen bis zu 130 km/h begleitet. Diese Böen führten zu zahlreichen umgestürzten Bäumen und abgedeckten Dächern. Anders wie am Morgen ist diesmal der Schwerpunkt auf der Insel Sylt gelagert gewesen. Hier ist Augenzeugenberichten zu Folge in Hörnum eine Windhose durch ein Zeltlager hindurch gezogen. Es entstand glücklicherweise nur ein Sachschaden, Personen wurden nicht verletzt. Zeitgleich fiel ein Dach eines Wohnhauses dem Wind zum Opfer. Die Feuerwehren konnten das Gebäude sichern, Personen kamen auch hier nicht zu Schaden. Das Unwetter verlief über den gesamten Nordbereich und nahm seinen Weg bis zur Ostsee. Für Aufregung sorgte
eine Meldung aus dem Kreis Schleswig-Flensburg. Hier meldete ein Autofahrer einen Blitzeinschlag bei Tarp. Angeblich sollte hier der Blitz in ein Gehöft eingeschlagen haben und es sollte eine starke Rauchentwicklung gekommen sein. Die alarmierten Einsatzkräfte konnte jedoch nichts feststellen.
Der größte Einsatz wurde bereits zu Mittag in Husum gestartet. Nachdem die Bahnverbindung von Husum nach Hamburg ausgefallen ist strandeten die Bahnreisenden im Bahnhof Husum. Die Züge waren voll besetzt. Ca. 500 Personen mussten zunächst auf dem Bahnhof betreut und versorgt werden. Die rechtzeitige Warnung vor dem Unwetter sorgte dafür, dass die Einsatzleitung vor Ort den Bahnhofsplatz räumen ließ und die Reisenden in der nahegelegenen Berufsschule Zuflucht fanden. Hier waren mehrere Sondereinsatzgruppen und Rettungsdienste im Einsatz bis in den Abend hinein im Einsatz.
Für das Einsatzleitsystem war die Wetterlage eine Generalprobe. Trotz des hohen Einsatzaufkommens lief das Leitsystem stabil und erfüllte die gestellten Aufgaben zufriedenstellend. Im Verlauf des Einsatzgeschehens sind lediglich kleinere Störungen aufgetreten, die noch weitere Anpassungen erfordern. Die Störungen haben jedoch keinen Einfluss auf das Einsatzgeschehen genommen. Bereits kurz nach der Unwetterlage wurde im Internet von einem Leitstellenausfall berichtet. Diese Meldung ist nicht zutreffend. Erst in der vergangenen Woche ist mit der Regionalleitstelle West die zweite kooperative Regionalleitstelle in Betrieb gegangen.
Insgesamt wurden innerhalb weniger Stunden rund 350 Anrufe entgegengenommen und entsprechend weiter bearbeitet. Die Leitstelle hat das Personal aufgrund der Wetterlage auf insgesamt 8 Mitarbeiter aufgestockt. Alle eingehenden Notrufe konnten angenommen und abgearbeitet werden. Derzeit laufen nur noch wenige Einsätze. Den Aussagen des Deutschen Wetterdienstes ist das Tiefdruckgebiet nun in das östliche Schleswig-Holstein abgedreht und wird sich über die Ostsee verabschieden.