Besondere NeuigkeitenKultur & WissenschaftMenschlich gesehenPolitik & Wirtschaft

Das Winter-Magazin Der Schlepper 2025/26 – mit Beiträgen und Fällen Betroffener zur aktuellen Migrationsdebatte

Die Winterausgabe 2025/26 des Magazins für Migration und Flüchtlingssolidarität in Schleswig-Holstein – DER SCHLEPPER, die Nr. 112, kann angefordert (office@frsh.de) oder online gelesen werden: www.frsh.de/publikationen/magazin-der-schlepper-onlineDiese Ausgabe konnten wir mit Werken des Kunstprojekts „HOPE IN THE DARKNESS“ gestalten. Wir danken den im afghanischen Untergrund arbeitenden Künstlerinnen sehr herzlich für die großzügigen Abdruckgenehmigungen. Kontakte zu den Künstlerinnen vermittelt das Projekt FIDA e. V., das von Terre des Hommes unterstützt wird: t.wilmes@tdh.de

Für die Willkommensbegeisterung im Sommer der Migration vor 10 Jahren hätte schon damals kein Grund bestanden, behauptet inzwischen die im stetigen Wettlauf mit der AfD immer kurzatmigere politische Mitte. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, etabliert der Bund mit Support der Länder lückenlose Grenzkontrollen, plant Internierung statt Aufnahme, befördert einen Run bei integrationsfeindlichen ausländerbehördlichen Entscheidungen und kollaboriert mit Pariastaaten bei der Externalisierung.

Gegenüber Schutzsuchenden korrelieren die innenpolitischen Fronten mit denen in ihren Herkunftsländern und auf ihren Fluchtwegen. Doch wer nichts zu verlieren hat, den schrecken nicht die Risiken geschlossener Lager oder Versklavung, in die sie unterwegs geraten können, keine drohende Seenot, keine verminten Grenzverläufe, martialisch gesicherte Sperranlagen oder die Kriminalisierung ihrer Flucht.

Doch hierzulande sind erfolgreiche Asylanträge inzwischen seltene Blüten. Die Anerkennungszahlen stürzen ab. Bundesinnenminister Dobrindt verwehrt Kindern aus Gaza lebensrettende Hilfen und träumt von Ruanda. Gleichzeitig wird der behördenunabhängigen Rechtsberatung für Geflüchtete, genauso wie der zivilen Seenotrettung, die öffentliche Förderung verweigert.

Bundeskanzler Merz stellt zunächst jeden vermeintlich Nichtdeutschen, der sich ins „Stadtbild“ traut, abschiebungsvogelfrei und nimmt en passant die Töchter dieses Landes in Mithaftung für sein xenophobisches Geplapper. Bei seiner ohnehin zu späten Verschlimmbesserung nach Wochenfrist, er meine lediglich „Migranten ohne dauerhaftes Aufenthaltsrecht und Arbeit, die sich nicht an die Regeln halten“, verschweigt er geflissentlich, dass es Legislative und Exekutive sind, die den so Bloßgestellten regelmäßig sowohl Status wie Beschäftigungserlaubnis vorenthalten.

Über auch in Schleswig-Holstein beispielhafte Fälle außer Rand und Band geratener Exekutiven berichteten Ihre Kolleg*innen von der KN gerade beispielhaft am 22., 24. und 26.10.2025.

Diese Qualität des politischen und Verwaltungsumgangs mit Schutzsuchenden verändert die Gesellschaft. Der so beförderte rassistische Dunst, der sich vor dem Superwahljahr 2026 wie Blei aufs Land legt, treibt immer mehr Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte in Aus- oder Weiterwanderungsgedanken – nach Verlauten zählen inzwischen auch Prominente, wie Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) und die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Serpil Midyatli, dazu. Und schon machen die doch so sehr umworbenen internationalen Fachkräfte um Deutschland eher einen Bogen.

Unter anderem mit diesen zunehmenden gesellschaftlichen Verwerfungen beschäftigen wir uns in der aktuellen Ausgabe unseres Magazins.

Exemplare dieser und älterer Ausgaben des Magazins Der Schlepper – gern auch mehrzählig zum Weiterverteilen – können in der Geschäftsstelle des Flüchtlingsrates kostenlos angefordert werden: office@frsh.de, T. 0431-735 000