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20. Christopher Street Day – Eine laute und bunte Party durch die ganze Stadt

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Lübeck: Es war richtig warm beim „Pride Week“ in Lübeck am Samstagmittag. Die CSD-Demo ging vom Markt aus zum Lindenplatz und über die Sandstraße zum Koberg. Die Polizei ging davon aus, daß sich ca. 2200 Teilnehmer – oft bunt bekleidet – auf den Weg gemacht hatten. „Als pluralistische Gesellschaft müssen wir dafür sorgen, dass jede Person, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität, frei und sicher ohne Vorurteile, Diskriminierung, Hass und Angst leben kann“, so Bürgermeister Jan Lindenau zum 20. Christopher Street Day. Das Motto lautete in diesem Jahr „bleibt mutig“. Damit ging er auf die Straftaten gegen Mitglieder der der LSBTIQ*-Community ein. „Die seien keine Einzelfälle“, sagte der Bürgermeister.Es gab auch eine Gegendemonstration von Christen vor dem Holstentor. Eine Gruppe las lautstark Bibeltexte, wurde aber kaum gehört durch den krach vom CSD. Straftaten verzeichnete die Polizei keine.

Zurück geht der CSD auf einen Protest von Homosexuellen in New York im Jahr 1969. Damals wurde gegen regelmäßige Polizeirazzien in den Schwulenkneipen demonstriert. Eine Polizeiaktion in der Szenekneipe „Stonewall Inn“ in der Christopher Street brachte das Fass zum Überlaufen, die Schwulen wehrten sich. Es gab tagelange Unruhen, die immer mehr Homosexuelle in die Christopher Street zogen. Die Polizei gab nach. Heute wird alljährlich im Sommer der Christopher-Street-Day auch in vielen deutschen Städten mit Paraden und Festen gefeiert.