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Apotheken-Proteste: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Herrn Lauterbach

Die Apotheken in den nördlichen Bundesländern haben am 8. November zum Protesttag aufgerufen und blieben größtenteils geschlossen. Der Hilfeschrei der Apotheken vor Ort hat einen ernsten Hintergrund: Allein in diesem Jahr werden 600 Apotheken für immer schließen, in Schleswig Holstein werden es bis zum Jahresende mindestens 20 sein. Ein Drittel der Apotheken ist akut in ihrer Existenz bedroht. Doch während die Apotheken selbst am Protesttag eine Notversorgung aufrecht erhalten, ist die Bundesregierung zu Nothilfe offenbar nicht bereit.Die MIT Schleswig Holstein fordert Bundesgesundheitsminister Lauterbach auf, den Risiken und Nebenwirkungen seiner Politik ins Auge zu sehen und gegenzusteuern, so der Landesvorsitzende Stefan Lange: „Die Betriebskosten einer durchschnittlichen Apotheke sind laut Apothekenkammer in den letzten 10 Jahren um knapp 60% gestiegen. Gleichzeitig wurde das Honorar trotz besonderer Belastung in der Corona-Zeit zuletzt sogar gekürzt. Damit legt die Politik die Axt an die ortsnahe Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten. Welche Auswirkungen eine mangelhafte ortsnahe Versorgung
haben kann, haben wir bereits in den letzten Corona-Wintern gesehen, als Patientinnen und Patienten für zum Teil einfache Massenmedikamente kilometerweit fahren mussten. Herr Lauterbachmuss jetzt endlich seine Zusagen einhalten und den Apotheken das Überleben ermöglichen!“

Konkret fordert die MIT Schleswig Holstein die Anhebung der Arzneimittelpreisverordnung, um einen Inflationsausgleich sowie bessere Honorierung der Beschäftigten zu ermöglichen. Gleichzeitig ist zwingend nicht nur ein Bürokratie-Moratorium notwendig, sondern auch der Abbau bereits bestehender Bürokratie. „Eine inflationsbedingte Anhebung der Apothekenvergütungen ist nicht einmal eine politische oder interessengeleitete Forderung, sie ist gesetzlich vorgesehen im Arzneimittelgesetz!“, so Stefan Lange weiter.

Die Forderungen der Apotheken sind nicht unverhältnismäßig. Allein die Verwaltung der Gesetzlichen Krankenversicherung kostet deutlich mehr als das Doppelte des gesamten Apotheken-Budgets. Wer die mittelständisch geprägte Struktur der Apothekenlandschaft in Deutschland auf diese Weise gefährdet, begibt sich in die nächste Abhängigkeit in der Gesundheitsversorgung, fürchtet Lange.
Denn übrig bleiben dann möglicherweise große ausländische Konzerne und der Onlinehandel, die
eine ortsnahe Versorgung besonders im ländlichen Raum nicht sicherstellen werden.
Die MIT Schleswig-Holstein weiß sich daher bei der Unterstützung der Apotheken-Proteste nicht nur
einig mit den Fraktionen der CDU in Kiel und Berlin, sondern auch mit den Fachverbänden,
Apothekenkammern und Ministerpräsidenten der Länder, die aus allen demokratischen Parteien
kommen.
Sollte Gesundheitsminister Lauterbach mit seinem angekündigten Gesetzentwurf keine angemessene
Lösung zur Finanzierung der Apothekenversorgung vor Ort präsentieren und die Bundesregierung
dies abnicken, ist mit einem noch schlimmeren Apothekensterben und vor allem einer deutlich
schlechteren medizinischen Versorgung der Menschen zu rechnen.
Die Mittelstands-und Wirtschaftsunion Deutschlands (MIT) ist die größte parteipolitische
Wirtschaftsvereinigung Europas. Sie engagiert sich insbesondere für die Belange der Klein– und
Mittelständischen Unternehmen (KMU). Der schleswig-holsteinische MIT-Landesvorsitzende Stefan
Lange ist als direkter Ansprechpartner unter stefan.lange@mit-sh.de
Mittelstands-und Wirtschaftsunion Schleswig-Holstein (MIT)
V.i.S.d.P.: Thomas Klömmer, Landesgeschäftsführer, Sophienblatt 44-46, 24114 Kiel, Tel.: 0431
6609965, E-Mail: info@mit-sh.de; www.mit-sh.de