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Der Wolf ist zurück in Schleswig-Holstein

Foto: Bernard Landgraf

Der Wolf ist nach Schleswig-Holstein zurückgekehrt: Im Kreis Segeberg wurde Ende Juli ein Rüde nachgewiesen. Zuletzt war 2007 ein Wolf in der Nähe von Süsel überfahren worden. Davor gab es in Schleswig-Holstein lange Zeit keine Wölfe; der letzte wurde 1820 erlegt. „“Dass der Wolf wieder da ist und wir ihn willkommen heißen, zeigt: Wir haben gelernt, dass Mensch und Natur zusammen gehören. Er ist das Symbol dafür, dass Arten in Schleswig-Holstein wieder eine Zukunft haben können, die schon ausgerottet waren. Der Wolf ist das Symbol für das wilde Schleswig-Holstein““, sagte Umweltminister Robert Habeck heute (30. Juli 2012).

Minister Habeck lädt deshalb Medienvertreter heute zu einem Pressegespräch im Wildpark Eekholt ein. Dabei ist auch der Leiter des Parks, Wolf von Schenck.

Datum: 30. Juli, 15.00 Uhr
Ort: Eekholt 1, 24623 Großenaspe (für Navigationsgeräte: Stellbrooker Weg, 24598 Heidmühlen)

Im Anschluss an das Pressegespräch haben Sie Gelegenheit, im Wildpark beim Füttern der Wölfe zu fotografieren und zu filmen und den Infostand der ehrenamtlichen Wolfsbetreuer Schleswig-Holsteins zu besuchen.

Hintergrund:
Im Sommer waren beim Wolfsinfozentrum im Wildpark Eekholt erste Hinweise auf einen Wolf eingegangen. Das Wolfsinfozentrum und die geschulten ehrenamtlichen Wolfsbetreuer gingen den Spuren sofort nach und konnten frische Losung des Tieres sicherstellen. Die genetische Analyse einer Kotprobe bestätigte nun, dass es sich um einen männlichen Wolf handelt. Er gehört offensichtlich zur deutsch-westpolnischen Population. Es ist davon auszugehen, dass der Wolf über Mecklenburg-Vorpommern eingewandert ist – als Einzelgänger.

Der Wolf ist eine streng geschützte Art nach Washingtoner Artenschutzabkommen, Berner Konvention der europäischen Naturschutzrichtlinie (FFH-Richtlinie) und dem Bundesnaturschutzgesetz. Er ist außerdem sehr scheu. Deshalb wird der genaue Ort, an dem der Wolf beobachtet wurde, nicht bekanntgegeben, um das Tier nicht in Unruhe zu versetzen. Gefährdungen von Spaziergängern und spielenden Kindern sind auszuschließen, da Wölfe eine angeborene Scheu vor dem Menschen haben.

Wölfe ernähren sich vornehmlich von Wildtieren, wie wissenschaftliche Untersuchungen nachgewiesen haben. Trotzdem sollten Tierhalter von Schafen und Ziegen ihre Tiere angemessen schützen. Kosten hierfür werden auf Antrag durch das Land übernommen.

Bei Rückfragen steht das dafür vom Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume beauftragte Wolfsinfozentrum Eekholt mit Rat und Tat zur Seite. Das Wolfsinfozentrum mit den ehrenamtlichen geschulten Wolfsbetreuern ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, die Koordinierung des Wolfsmonitorings und die Beratung bei Präventionsmaßnahmen. Für Fragen oder Wolfshinweise gibt es eine spezielle Hotline – Informationen gibt es unter www.wolfsbetreuer.de.