Politik & Wirtschaft

Energie- und Umweltminister Robert Habeck besucht nachhaltige Biogasanlage: „Biogasanlagen müssen die Umwelt besser schonen.“

Wie bio sind Biogasanlagen? Biogasanlagen leisten nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Energiewende- und Umweltminister Robert Habeck einen Beitrag zur Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien, müssen aber die Umwelt stärker schonen. Das machte der Minister heute (27. August) beim Besuch einer Biogasanlage in Blumendorf deutlich. Die Anlage wurde in einer vom Landesnaturschutzbeauftragen initiierten Untersuchung als besonders nachhaltig eingestuft. „“Die Euphorie über Biogasanlagen in weiten Teilen der Bevölkerung und auch in der Politik ist Fragezeichen gewichen. Wichtig ist deshalb, Biogasanlagen nachhaltiger zu bewirtschaften““, forderte Habeck.

Ein entscheidender Punkt ist die Wärmenutzung. „“Mais auf einer Fläche von 30.000 ha wird verschwendet, weil die Wärme der Biogasanlagen nicht genutzt wird““, sagte Habeck. Um Böden und Gewässer zu schonen, müsste der Anbau von Mais in Fruchtfolgen erfolgen. Wichtig seien zudem Gewässerrandstreifen, um den Nitrateintrag in Seen und Flüsse zu vermindern und die Artenvielfalt zu fördern. Außerdem sei ein anderes Düngemanagement angezeigt. „“Das Ziel, die Nitrateinträge in unser Grundwasser zu verringern, ist eine Handlungsvorgabe““, betonte der Minister weiter.

Weitere wichtige Ansatzpunkte für eine nachhaltige Biogasproduktion zeigt die Befragung im technischen Bereich. Befragt wurden die Betreiber von 27 Biogasanlagen (etwa 5 % des gesamten Bestandes in Schleswig-Holstein) hinsichtlich der ökologischen Nachhaltigkeit der Anlagen. Analysiert wurde der Anbau der Substrate, die ökologischen Auswirkungen sowie die Klima- und CO2-Bilanz und die Verfahrenstechnik. Die Untersuchung wurde vom Umweltministerium finanziert; die Landwirtschaftskammer und der NABU begleiteten sie fachlich. In Schleswig-Holstein gibt es derzeit rund 600 Biogasanlangen.