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Hansekicker: Unser Gegner am Freitag: MSV Duisburg

Unsere Mannschaft ist seit der vergangenen Woche leider Absteiger Nummer zwei in der 3. Liga. Unser Gegner auf der Lohmühle am Freitag (19 Uhr), der MSV Duisburg, droht ohne einen dreifachen Punktgewinn am Wochenende Absteiger Nummer drei zu werden. Die „Zebras“ haben derzeit als Tabellen-18. fünf Punkte mehr auf dem Konto als unser VfB und könnten – sofern in Lübeck kein Sieg gelingt – am Sonntag rechnerisch als nächster Absteiger feststehen. Dass sich die Mannschaft gegen den drohenden Abstieg wehrt, bewies sie allerdings am vergangenen Wochenende. Gegen den SV Sandhausen gab es einen 3:1-Heimerfolg, mit dem zumindest der letzte Strohhalm im Kampf um den Klassenerhalt noch einmal ergriffen wurde.
Eine Woche zuvor hatten die Meidericher den zweiten Trainerwechsel der Saison vorgenommen. Bereits im September war für Torsten Ziegner nach einem verkorksten Start in die Spielzeit Schluss gewesen. Nach einigen Spielen unter der Regie von A-Jugend-Trainer Engin Vural wurde im Oktober Boris Schommers (einst u.a. Nürnberg und Kaiserslautern) als Nachfolger verpflichtet. Eine wirkliche Trendwende leitete er jedoch nicht ein. Auf aufflackernde Hoffnung wie zum Ende des Jahres 2023 oder nach zwei Siegen in Folge im Februar folgten immer wieder negative Ergebnisse, sodass der MSV quasi schon die gesamte Saison auf einem Abstiegsplatz verbringt. Für Schommers war daher vier Spiele vor Saisonende wieder Schluss. Nachwuchsleiter Uwe Schubert trägt für die letzten Spiele der aktuellen Saison als Trainer die Verantwortung.
Die sportliche Talfahrt des Ex-Bundesligisten hatte auch Konsequenzen für die sportliche Führung. Sportchef Ralf Heskamp musste ebenfalls schon frühzeitig gehen. Für ihn wurde im Winter mit Michael Preetz ein namhafter Mann als neuer Geschäftsführer Sport installiert. Der langjährige Macher von Hertha BSC, der als Spieler bereits zwei Jahre an der Wedau verbracht hatte, bekam im Winter auch noch Optionen, den Kader zu verstärken. So wurde der bundesligaerfahrene Stürmer Daniel Ginczek von Fortuna Düsseldorf verpflichtet, der vereinslose Erik Zenga (zuvor jahrelang bei Zweitligist Sandhausen) verstärkte das Mittelfeld, und für die Defensive kehrte Außenverteidiger Ahmet Engin aus der griechischen Liga zurück zum MSV.
Sie ergänzten einen auf dem Papier bereits durchaus namhaft besetzten Kader mit erst- und zweitligaerfahrenen Akteuren wie Alexander Esswein, Marvin Bakalorz, Pascal Köpke, Thomas Pledl oder Marvin Knoll. Insgesamt haben 17 Akteure aus dem MSV-Kader bereits Spiele in der 1. oder 2. Bundesliga absolviert. Trotz dieser großen Erfahrung taten dem Duisburger Team die vor der Saison verzeichneten Abgänge von Routinier Moritz Stoppelkamp, den man zu Rot-Weiß Oberhausen ziehen ließ, oder Sturmtalent Julian Hettwer, das man für geschätzte 500.000 Euro Ablöse an Borussia Dortmund abgab, durchaus weh.
Im Verlauf der Rückrunde fiel zudem ins Gewicht, dass Sebastian Mai (als Innenverteidiger wie auch als Mittelstürmer in der Vorrunde der beste MSVer) sich im Januar einen Kreuzbandriss zuzog und somit den Rest der Saison verpasst. Zuletzt fehlte zudem auch Youngster Caspar Jander, der nach einer guten Vorrunde ins Blickfeld der Profivereine rückte und in der kommenden Saison zum Zweitligisten 1. FC Nürnberg wechseln wird. Bereits fest steht zudem auch, dass Eigengewächs Baran Mogultay zu Borussia Dortmund wechseln wird und dort zunächst für die U23 eingeplant ist.
Bester Torschütze ist derzeit Außenbahnspieler Niklas Kölle, der ältere Bruder unseres verletzten Verteidigers Robin Kölle. Auf fünf Tore kommt Kölle derzeit. Sebastian Mai und Alexander Esswein erzielten je vier Saisontreffer.
Im Hinspiel gegen unseren VfB erzielte der defensive Mittelfeldspieler Santiago Castaneda in der Nachspielzeit mit einem Schuss genau in den Winkel sein bislang einziges Saisontor. Der späte Treffer zum 1:0-Sieg tat unseren Grün-Weißen in einer Partie, die vor 8.255 Zuschauern in der Schauinsland-Reisen-Arena damals weitgehend ein „typisches 0:0-Spiel“ war, sehr weh.
Insgesamt gilt, dass der MSV Duisburg nicht zu den Lieblingsgegnern des VfB zählt (in 13 Pflichtspielen gab es nur einen VfB-Sieg). Das ist jedoch in erster Linie den Pokal- und Auswärtsspielen geschuldet. Die bislang vier Punktspiele auf der Lohmühle endeten nie mit einem Sieg des MSV. Einmal gab es einen 2:1-Erfolg des VfB (1996), die drei weiteren Partien um Zweit- oder Drittliga-Punkte endeten in Lübeck allesamt mit einem 1:1-Unentschieden.
Foto: Nico Herbertz