Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Besondere Neuigkeiten

In dieser Woche kommt der Sommer. Aber was sind die Gefahren?

Sommer-am-Strand_1009Text: Oliver Dierberg – Der Sommer kommt, mit all den Freuden und Gefahren!

Waldbrandgefahren:

Wegen der anhaltenden Trockenheit bei höheren Temperaturen steigt in den Sommermonaten oft die Gefahr von Waldbränden. Zur Warnung veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst je Tag und Ort einen sogenannten Waldbrand-Gefahrenindex mit fünf Gefährdungsstufen. Die niedrigste Stufe 1 bedeutet eine „sehr geringe Gefahr“. Bei der höchsten Stufe 5 ist eine „sehr hohe Waldbrandgefahr“ erreicht.

Meteorologische Daten, die regional vorhandenen Bodenverhältnisse, der Vegetationsstand und die Waldart stellen die Berechnungsgrundlagen für die Waldbrandstufen dar. Aufgrund der extremen Hitze und der andauernden Trockenheit spitzt sich die Lage ab Stufe 4 („hohe Gefahr“) extrem zu.

Wie können Waldbrände vermieden werden?

Die Entstehung von Waldbränden zu vermeiden ist deshalb nun oberstes Ziel. Die Feuerwehr weist daher auf folgendes hin:

  • In den Wäldern besteht absolutes Rauchverbot: Zigarettenglut und Rauchzeugreste können verheerende Folgen haben.
  • Auch bei Fahrten mit der Bahn oder dem Auto durch Waldgebiete dürfen keine Rauchzeugreste aus dem Fenster geworfen werden.

Weiter zu beachten:

  • Grill- oder Feuerstellen außerhalb dieses Bereiches sind ordnungsgemäß zu beaufsichtigen und gegebenenfalls zu löschen, insbesondere wenn vom Funkenflug eine Gefahr ausgeht.
  • Flaschen oder Glasscherben dürfen nicht im Wald zurückgelassen werden. Durch den Brennglaseffekt kann es auch hier zur Brandentstehung kommen.
  • Mit Kraftfahrzeugen soll nicht auf Waldwegen oder auf Grasflächen gefahren werden. Vom heißen Auspuff bzw. dem Katalysator geht eine nicht unerhebliche Brandgefahr aus.

Wird ein Brand entdeckt, sofort die Feuerwehr über Notruf 112 rufen – denn es zählt jede Minute.

Grillen:

Allein in Deutschland werden jeden Sommer Millionen Grillfeuer entfacht: Doch die Gefahren werden oft sträflich übersehen. Bis zu 3000 Grillunfälle mit teils schwersten Verbrennungen behandeln Mediziner jedes Jahr. Oft sind Brandbeschleuniger im Spiel wie eine aktuelle Studie zeigt.

Die Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin empfiehlt (Quelle:DGV):

  1. Benutzen Sie keine flüssigen Brandbeschleuniger, aber auch keine gelartige Grillpasten! Wird etwa Spiritus in die Glut oder das Feuer nachgegossen, kann durch den Flammenrückschlag der Behälter explodieren und aus der Hand gerissen werden.
  2. Stellen Sie den Grill kippsicher im Windschatten auf! So vermeiden Sie Stichflammen durch Luftböen.
  3. Verwenden Sie Schutzhandschuhe und lange Grillzangen!
  4. Kinder dürfen nicht in der Nähe des Grills spielen! Der Sicherheitsabstand sollte mindestens drei Meter betragen.
  5. Halten Sie immer Löschmittel bereit! Ein Eimer mit Wasser, Sand, eine Löschdecke oder ein Feuerlöscher gehören griffbereit zum Grillen dazu. Um entflammte Kleidung zu löschen, wird das Opfer auf dem Boden gerollt.
  6. Sollte Fett in Brand geraten, löschen Sie es nicht mit Wasser, sondern durch Abdecken!
Krebsgefahr beim Sonnen?:

Fast überall in Deutschland blauer Himmel und pralle Sonne: Doch so schön der Sommer sein mag, er birgt auch Gefahren. stern.de erklärt, wie man Sonnenbrand, Hitzschlag, Wespenstich und Co. vorbeugt und was man tun kann, wenn es doch passiert ist. Von Angelika Unger

Sonnenbrand Fast jeder hat es schon mal erlebt: Zu lange in der Sonne gewesen, und schon färbt sich die Haut krebsrot und beginnt zu brennen. Sonnenbrand gilt vielen als harmlos – zu Unrecht: Schlimme Sonnenbrände sind Verbrennungen zweiten Grades und können Fieber und Schüttelfrost auslösen.

Was tun?

Ein kühlendes Gel, eine kalte Dusche oder feuchte Tücher bringen erste Linderung. Betroffene sollten viel trinken und die verbrannten Hautstellen im Freien bedecken, damit sie nicht noch mehr Sonne abbekommen.

Ist die Haut so stark verbrannt, dass sich Blasen bilden, oder leiden Sie an Fieber oder starken Schmerzen, sollte ein Arzt konsultiert werden. Er kann beispielsweise eine Kortisonsalbe verschreiben.

Wie vorbeugen?

Eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor schützt vor Sonnenbrand. Nicht vergessen: Sie muss regelmäßig erneuert werden, sonst wirkt sie nicht zuverlässig. Der beste Schutz vor Sonnenbrand ist aber, so trivial es klingen mag: Ab in den Schatten oder ins Haus!

 

Sonnenstich:

Wenn die pralle Sonne zu lange auf den Kopf geschienen ist, kann man einen Sonnenstich bekommen – eine Reizung der Hirnhäute, die durch die angestaute Hitze im Kopf entsteht. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, Glatzköpfe und Menschen mit blonden Haaren.

Betroffene haben einen hochroten, heißen Kopf, einen steifen Nacken und Kopfschmerzen, oft ist ihnen übel und schwindelig. In schweren Fällen kann man bei einem Sonnenstich sogar bewusstlos werden.

Was tun?

Wichtigste Maßnahme: Sofort in den Schatten! Da eine gefährliche Gehirnschwellung entstehen kann, sollte ein Arzt gerufen werden. Bis dieser eintrifft, sollte der Betroffene mit aufrechtem Oberkörper an einem kühlen und ruhigen Ort warten. Kopf und Nacken können mit feuchten Tüchern gekühlt werden. Wird der Betroffene bewusstlos, lagern Sie ihn in stabiler Seitenlage und rufen Sie sofort den Rettungsdienst.

Wie vorbeugen?

Der beste Schutz vor einem Sonnenstich: Rechtzeitig raus aus der Sonne! Wer nicht in den Schatten oder ins Haus flüchten kann, sollte eine Kopfbedeckung tragen.

 

Hitze-Erschöpfung:

Die Hitze-Erschöpfung ist eine Vorstufe des Hitzschlags. Sie kann entstehen, wenn der Körper viel Flüssigkeit und Salz verloren hat. Daher tritt sie oft bei Sportlern auf, die sich bei heißem Wetter überanstrengt und dabei stark geschwitzt haben. Besonders gefährdet sind auch alte Menschen, deren Körper Durst oft erst spät registriert und die daher zu wenig trinken.

Betroffene klagen über Benommenheit, Übelkeit und Kopfschmerzen. Ihre Haut ist meist blass und nass geschwitzt, Puls und Atmung sind schnell, der Blutdruck niedrig. Die Körpertemperatur kann bis auf 40 Grad steigen.

Was tun?

Die Erste-Hilfe-Maßnahmen gleichen denen beim Hitzschlag: Den Betroffenen in den Schatten oder nach drinnen bringen, beengende Kleidung lockern, mit feuchten Tüchern kühlen und nicht zu kalte Getränke reichen, am besten Mineralwasser ohne Kohlensäure. Bewusstlose in der stabilen Seitenlage lagern. Und immer den Rettungsdienst alarmieren – Hitze-Erschöpfung ist keine Lappalie!

Wie vorbeugen?

Viel trinken ist besonders wichtig, um die Hitze-Erschöpfung zu vermeiden. Meiden Sie außerdem große Anstrengungen bei heißem Wetter.

 

Hitzschlag:

Hitzschlag ist ein Wärmestau im gesamten Körper. Er tritt vor allem auf, wenn man sich körperlich anstrengt und der Körper die Wärme nicht nach außen abgeben kann – etwa bei schwülem Wetter, in überhitzten Räumen oder Autos oder bei zu warmer Kleidung.

Betroffene erkennt man an einem hochroten Kopf, heißer, trockener Haut und einer extrem hohen Köpertemperatur von über 40 Grad. Sie sind oft verwirrt, übergeben sich und werden schließlich bewusstlos.

Was tun?

Ein Hitzschlag ist lebensgefährlich – rufen Sie unbedingt sofort einen Notarzt! Die höchste Priorität hat nun, die Körpertemperatur so schnell wie möglich zu senken. Fiebersenkende Mittel sind bei einem Hitzschlag tabu – kühlen Sie den Betroffenden stattdessen, indem Sie kalte nasse Tücher auf den Körper legen. Und natürlich gilt auch beim Hitzschlag: Den Betroffenen in eine kühle Umgebung bringen und beengende Kleidung entfernen.

Wie vorbeugen?

Wie beim Sonnenstich und der Hitze-Erschöpfung gilt: Meiden Sie die pralle Sonne, trinken Sie genug und tragen Sie luftige Kleidung. Trinken Sie keinen Alkohol und haushalten Sie mit Ihren Kräften – die Hitze stellt eine starke Belastung für den Körper dar.

 

Bienen und Wespen: (Genauere Informationen im vorherigen Artikel)

Bienen und Wespen sind friedliebende Tiere, die Menschen gewöhnlich nicht angreifen. Wenn Sie sich bedroht fühlen, stechen sie zu – etwa wenn man versehentlich auf sie tritt oder heftig um sich schlägt.

Für normal empfindliche Menschen sind Insektenstiche unangenehm, aber harmlos: Die juckende und gerötete Schwellung rund um den Stich klingt meist nach einigen Stunden wieder ab. Gefährlich kann es aber werden, wenn ein Insekt sich am Rand einer Flasche oder eines Glases niederlässt. Sticht das Insekt in die Zunge oder wird gar verschluckt, können Zunge oder Luftröhre anschwellen – Erstickungsgefahr!

Eine akute Gefahr ist ein Bienen- oder Wespenstich für alle, die allergisch auf Insektengift reagieren. Ihnen droht ein lebensgefährlicher allergischer Schock!

Was tun?

Wenn Bienen stechen, bleibt gewöhnlich der Stachel mit der Giftblase in der Haut stecken. Entfernen Sie ihn so schnell wie möglich, etwa indem Sie mit dem Fingernagel über die Einstichstelle kratzen. Eine kalte Kompresse oder ein kühlendes Gel aus der apotheke lindern den Juckreiz. Beliebte Hausmittel: eine halbe Zwiebel aufschneiden und auflegen.

Hat das Insekt in die Atemwege gestochen, rufen Sie sofort den Rettungsdienst! Kühlen verlangsamt die Schwellung. Eiswürfel lutschen und ein kaltes Tuch um den Hals.

Wenn Sie wissen, dass Sie allergisch auf Insektengift reagieren, nehmen Sie sofort, wie mit dem Arzt besprochen, ihre Medikamente ein.

Wie vorbeugen?

Bienen und Wespen lieben Süßes. Daher sollten Sie Kuchen, Obst oder Limonade nicht im Freien herumstehen lassen. Bevor Sie aus Gläsern oder Flaschen trinken, kontrollieren Sie, ob sich ein Insekt am Rand niedergelassen hat. Besonders vorsichtig sollten Sie bei Getränkedosen sein: manchmal kriechen die Tiere hinein.

Falls Sie auf Bienen oder Wespen treffen, bewahren Sie Ruhe. Machen Sie die Tiere nicht aggressiv, indem sie um sich schlagen. Gegen Stiche in den Fuß hilft festes Schuhwerk.

Wer allergisch auf Insektengift reagiert, sollte im Sommer immer ein Notfallset bei sich tragen, bestehend aus einem Antihistaminikum in Tablettenform, einem Kortisonpräparat und einem Adrenalinspray. Um die Ursachen zu bekämpfen, kann eine spezifische Immuntherapie („Allergie-Impfung“) sinnvoll sein.

 

Zeckenbiss:

Zecken sind Spinnentiere, die im Unterholz lauern. Als Parasiten ernähren sie sich vom Blut ihrer Wirte. Zwar ist ihr Biss ungefährlich, sie können jedoch Krankheiten übertragen: die Infektionskrankheit Borreliose und die Hirnhautentzündung FSME, die unbehandelt sogar tödlich enden kann.

Was tun?

Auf keinen Fall sollten Sie zu Hausmitteln wie Klebstoff oder Öl greifen, um die Zecke zu entfernen. Da die Tiere im Todeskampf manchmal besonders viel Flüssigkeit absondern, steigt die Gefahr, sich anzustecken. Drehen Sie die Zecke vielmehr mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange vorsichtig aus der Haut und desinfizieren sie die Biss-Stelle danach.

Wurden Sie in einem FSME-Risikogebiet von einer Zecke gebissen und sind nicht geimpft, gehen Sie sofort zum Arzt. Das sollten Sie auch dann tun, wenn Sie Hautveränderungen an der Biss-Stelle bemerken: Dahinter könnte eine Borreliose stecken.

Wie vorbeugen?

Vermeiden Sie es möglichst, im Unterholz umherzukriechen, oder tragen sie zumindest geschlossene und eng anliegende Kleidung, damit die Zecken nicht so leicht zuschlagen können. Suchen Sie Ihren Körper ab, wenn Sie im Wald oder im hohen Gras unterwegs waren: Zecken wandern gewöhnlich auf der Haut umher, bevor sie beißen – wer sie rechtzeitig bemerkt, kann sie einfach abstreifen. Wer in einem FSME-Risikogebiet lebt oder unterwegs ist, sollte sich impfen zu lassen.

 

Scherbe im Fuß:

Barfußlaufen tut den Füßen gut – doch es birgt auch Gefahren. Im hohen Gras oder im Sand können sich Glasscherben oder andere scharfe Gegenstände verbergen, an denen man sich den Fuß verletzen kann.

Was tun?

Allenfalls kleine Scherben sollte man selbst zu entfernen versuchen – ansonsten gilt: Finger weg! Ist die Scherbe länger als einen Zentimeter oder schon tief in den Fuß eingedrungen, kann es stark nachbluten, wenn man sie herauszieht. Stattdessen den Fuß hoch lagern und einen Arzt rufen. Wichtige Frage: Ist die Tetanus-Impfung noch wirksam? Wenn nicht, muss der Arzt sofort Gegenmaßnahmen ergreifen, sonst droht der gefährliche Wundstarrkrampf.

Wie vorbeugen?

Die beste Vorbeugung ist ebenso simpel wie wirkungsvoll: Tragen Sie Schuhe – oder wenn Sie barfuß laufen, schauen Sie genau, wo sie hintreten.