Bauen & Wohnen

Küstenschutzministerin Rumpf: „Bauarbeiten an den Küstenschutzanlagen sind im Zeitplan“

KIEL. Küstenschutzministerin Dr. Juliane Rumpf hat eine positive Zwischenbilanz der diesjährigen Küstenschutzarbeiten gezogen. „“Trotz der Verzögerungen durch die ungünstige Witterung zu Jahresbeginn sind die vorgesehenen Baumaßnahmen voll im Zeitplan““, teilte sie heute (22. Juni) mit. Im Jahr 2010 stehen dem Küstenschutz insgesamt rund 60 Millionen Euro zur Verfügung. Davon entfallen 15 Millionen Euro reine Landesmittel auf die Unterhaltung der landeseigenen Küstenschutzanlagen und über 44 Millionen Euro auf investive Maßnahmen.
„“Mit einer gemeinsamen Initiative der norddeutschen Küstenländer ist es uns gelungen, zusätzliche Bundesmittel für den Küstenschutz bereit zu stellen. Aus diesem Sonderrahmenplan ‚Maßnahmen des Küstenschutzes in Folge des Klimawandels’ erhalten wir bis zum Jahre 2025 rund 85 Millionen Euro zusätzlich vom Bund. Zusammen mit den Kofinanzierungsmitteln des Landes haben wir zusätzlich jährlich rund 8,2 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist eine stolze Summe, aber auch notwendig, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen““, erläuterte Frau Rumpf.

Eine der größten aktuellen Maßnahmen ist die Deichverstärkung in Brunsbüttel-Altenhafen. Hier soll der Deich bis zum Jahre 2013 auf einer Länge von rund drei Kilometern verstärkt werden. Für den Deichkern wurden bereits 110.000 Kubikmeter Sand mit einem Spülbagger in die vorgesehenen Spülfelder eingebracht. Zurzeit werden die Baugruben für die Erweiterung des Schöpfwerkes vorbereitet. Das Schöpfwerk wird in Zusammenarbeit mit dem Deich- und Hauptsielverband mit einer zusätzlichen Pumpe ausgerüstet, um das dahinter liegende große Einzugsgebiet der Braake besser zu entwässern. Insgesamt belaufen sich die Kosten für den diesjährigen Bauabschnitt auf rund sechs Millionen Euro. Bereits am 29. April wurde mit den Sandaufspülungen vor der Insel Sylt begonnen. Bisher wurden rund 220.000 Kubikmeter Sand vor Westerland, rund 132.000 Kubikmeter vor Kampen und rund 40.000 Kubikmeter vor List aufgespült. Bis etwa Ende August werden weitere Aufspülarbeiten vor List sowie in den Bereichen Hörnum und Dikjendeel erfolgen. In diesem Jahr werden auf rund sieben Kilometern Vorspülungen für etwa 6,2 Millionen Euro durchgeführt. Auf der Insel Föhr erfolgen zurzeit die Arbeiten für den ca. 2,2 Kilometer langen dritten und letzten Bauabschnitt der Deichverstärkung Föhr-Oldsum. Bereits seit dem Jahre 2008 laufen hier die Verstärkungsarbeiten für den vier Kilometer langen Abschnitt. Vier Millionen Euro werden in diesem Jahr ausgegeben.
Der zwischen den Halligen Oland und Langeneß vorhandene Lorendamm dient in erster Linie als Sicherungsdamm zur Stabilisierung des Wattsockels zwischen Föhr auf der einen und Pellworm auf der anderen Seite. Daneben wird er für Materialtransporte für den Küstenschutz sowie von den Halligbewohnern als Versorgungsweg genutzt. Aufgrund des seit seiner Herstellung kontinuierlich gestiegenen Meeresspiegels kann er aktuell seine Funktion der Wellen- und Strömungsberuhigung nicht mehr im erforderlichen Umfang erfüllen. Zurzeit erfolgt daher eine Verstärkung des Dammes durch eine Erhöhung um 50 Zentimeter. Bis zum Herbst 2011 soll die rund sechs Millionen Euro teure, zweijährige Baumaßnahme abgeschlossen sein.
Im Dithmarscher Altfelderkoog wird seit Sommer 2009 der bisher fehlende Treibselabfuhrweg gebaut. Auf rund 4,5 Kilometer Länge werden damit die zukünftigen Unterhaltungsarbeiten am Landesschutzdeich wesentlich erleichtert. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die zweijährige Maßnahme auf rund 2,4 Millionen Euro. Noch in diesem Jahr wird vorbehaltlich des Abschlusses des laufenden Planfeststellungsverfahrens mit den Bauarbeiten für die Deichverstärkung Dahme-Rosenfelde an der Ostsee begonnen. Die Verstärkung des rund 5,5 Kilometer langen Ostseedeiches mit geschätzten Kosten in Höhe von rund 19 Millionen Euro soll in den kommenden vier bis fünf Jahren erfolgen.
An der Westküste ist als weitere Maßnahmen des Jahres noch der Bau der Treibselabfuhrwege auf Föhr im Bereich Oevenum und in Dithmarschen im Bereich Friedrichskoog bis Edendorf geplant. Die Verstärkung des aufgrund der Januarsturmflut geschädigten Regionaldeiches Fehmarnsund ist so gut wie abgeschlossen. Die Bauarbeiten werden in der 25. Kalenderwoche fertig gestellt.

Die investiven Mittel für den Küstenschutz setzen sich aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ und aus EU-Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung der ländlichen Räume (ELER) sowie aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zusammen.