Politik & Wirtschaft

Landwirtschaftsministerin Rumpf wirbt für selbstbewusste und offene Landwirtschaft

NEUMÜNSTER. Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf hat die Landwirtschaft aufgefordert, ihre Arbeitsweise und ihre Leistungen offensiver und selbstbewusster in die Öffentlichkeit zu tragen. Bei der Mitgliederversammlung des Landwirtschaftlichen Buchführungsverbandes in Neumünster sagte Frau Rumpf heute (27. Januar): „“Es gibt außer der Landwirtschaft kaum einen Beruf mit dieser Komplexität und gleichzeitiger Abhängigkeit von Ökonomie und Ökologie. Die Landwirtschaft kann damit aber Stärke demonstrieren, da landwirtschaftliche Unternehmer mit einem unvergleichlich breiten Wissen und gesellschaftlichem Fundament ausgestattet sind. Sie sind modern und traditionsbewusst zugleich.““ Sie betonte, dass die allermeisten Landwirte nachhaltig, gemeinwohlorientiert und oft auch ehrenamtlich lebten und arbeiteten. Gleichzeitig würdigte sie die Leistungen der Landwirtschaft neben der Nahrungsmittelproduktion, also die Pflege der Kulturlandschaft, der Erhalt von historischen Gebäuden auf dem Land und die Pflege des Brauchtums: „“Gerade das macht unsere ländlichen Räume lebenswert und auch für Touristen attraktiv.““
Juliane Rumpf räumte ein, dass das Verhältnis zwischen Verbrauchern und landwirtschaftlicher Produktion oft zu distanziert sei, was zu falschen Vorstellungen und Missverständnissen führe. Viele Verbraucher wünschten sich „“eine Landwirtschaft von gestern mit Preisen von heute und den Anforderungen von morgen. Eine solche Landwirtschaft kann es aber nicht geben““, so die Ministerin. Sie warb für einen intensiven Dialog und kritisierte, dass „“gerade beim Thema Landwirtschaft oft Emotionen, Halbwissen und auch krasse Egoismen ein Rolle spielen““. Daher warb sie für eine Versachlichung von oft emotional geführten Diskussionen um „Massentierhaltung“, „Gentechnik“ oder „Antibiotikaeinsatz“. Hierzu müsse auch die Politik beitragen, sagte Frau Rumpf. „“Für die Landwirtschaft wie für die Politik muss gelten: Selbstkritisch bleiben, das eigene Tun immer wieder erklären, die Ziele dabei aber nicht aus den Augen verlieren.““ Ziel ihrer Politik bleibe die nachhaltige Landwirtschaft, „“der unternehmerisch geführte mittelständische Familienbetrieb, der sein Einkommen am Markt erwirtschaftet und wettbewerbsfähig, also nicht allein von Subventionen abhängig ist““.