Verkehr

Lübecks erster Radschnellweg kommt. Weitere müssen folgen.

Archiv-Foto Ratzeburger Allee: H.Kroeger · Der Bauausschuss hat in seiner gestrigen Sitzung grünes Licht für das Projekt „Radschnellweg Ratzeburger Allee“ gegeben. Noch in diesem Jahr soll mit den ersten Baumaßnahmen begonnen werden, die Fertigstellung ist für 2027 vorgesehen. Der verkehrspolitische Sprecher der GRÜNEN Fraktion, Arne-Matz Ramcke:„Zunächst sind wir froh, dass der Bauausschuss nun die Projektfreigabe erteilt hat. Radschnellwege sind ein zentrales Element einer modernen Radinfrastruktur und damit ein wichtiger Beitrag zur notwendigen Verkehrswende. Über Radschnellwege lassen sich längere Strecken schnell und sicher überwinden. Bei hochwertigen und guten Angeboten gewinnt man auch mehr Menschen, die motiviert sind und gerne vom Auto auf das Rad umsteigen. Durch die rasante Entwicklung im Bereich der E-Bikes und Pedelecs werden diese Routen zukünftig noch attraktiver und damit auch deutlich mehr frequentiert werden.

Da die Anforderungen für Radschnellwege jedoch hoch sind, ist der Planungsprozess langwierig und die Baumaßnahmen anspruchsvoll. Genau deshalb müssen wir nun umgehend die Planungen für weitere Verbindungen vorantreiben. Der Masterplan Klimaschutz sieht vor, erst nach der Fertigstellung des ersten Radschnellwegs weitere zu bauen. Eine unnötige Verzögerung, wie wir finden. Die Stadt sollte jetzt schon die Planung für weitere Radschnellwege durch Machbarkeitsstudien vorantreiben sowie – wie von der Bürgerschaft beschlossen – umgehend mit der Einrichtung eines Veloroutennetzes beginnen.“

Dr. Axel Flasbarth, Co-Fraktionsvorsitzender ergänzt:

„Wir freuen uns, dass der Radschnellweg nun endlich kommt. Nach langen Jahren des Stillstands ein erster, aber leider auch ein sehr später Schritt. Die Ratzeburger Allee wurde damals als vierspurige Verbindung gebaut. Als vor ca. 20 Jahren die B207 gebaut wurde, verlagerte sich der Verkehr hierhin. Die vier Spuren der Ratzeburger Allee waren somit obsolet. Hier hätte man also viel früher reagieren können. Bereits 2017 hat die Bürgerschaft den Bürgermeister beauftragt, die Planung und Umsetzung des Radschnellweges zu intensivieren. Sieben Jahre später liegt uns jetzt die Projektfreigabe für den ersten Abschnitt vor. Wenn die Verwaltung es wirklich ernst meint mit der Verkehrswende, können wir uns derartig langwierige Planungen nicht erlauben. Erst recht, wenn man bedenkt, dass solche Projekte mit bis zu 90% gefördert werden. Durch diese Verzögerungen hat Lübeck in den vergangenen Jahren so viele Millionen verloren.

Die Bürgerschaft hat diese Fehler im letzten Jahr erkannt, eine Kehrtwende in der Fahrradpolitik beschlossen und jährlich 17,6 Millionen Euro für den Ausbau der Geh- und Radwege zur Verfügung gestellt. Die Ressourcen sind somit jetzt endlich da. Nun gilt es, das Tempo zu erhöhen und durch einen Aus- und Umbau der Fahrradinfrastruktur konsequent für ein besseres Fahrradklima in der Stadt zu sorgen. Viele Städte sind da schon viel weiter und haben sich mit ihren fahrradfreundlichen Innenstädten bereits enorm verbessert. Unser langfristiges Ziel ist es, Lübeck zur Fahrradstadt des Nordens zu machen.“