Politik & Wirtschaft

Mehr als 17.000 Beschäftigte aus 70 Betrieben beteiligten sich an Warnstreiks

Bis zum frühen Nachmittag des 3.Mai 2013 haben sich an der Küste mehr als 17.000 Beschäftigte aus mehr als 70 Betrieben an Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie beteiligt. Weitere Arbeitsniederlegungen waren für den Nachmittag und Abend bei Daimler und Faurecia in Bremen geplant. „Wir werden auch in der nächsten Woche weiter Druck machen, damit die Arbeitgeber in den Verhandlungen nachlegen“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, auf einer Kundgebung vor 450 Beschäftigten bei Premium Aerotec in Varel. „Wir erwarten ein neues, deutlich besseres Angebot von den Arbeitgebern. Nur so können sie verhindern, dass sich der Konflikt verschärft.“

Am Montag und Dienstag sind weitere Warnstreiks im nordwestlichen Niedersachsen und in Lübeck in Schleswig-Holstein geplant. Am Dienstag beteiligen sich dann mehrere tausend Beschäftigte an einem ganztägigen Warnstreik in Hamburg. In drei Demonstrationszügen ziehen die Metaller zum Spielbudenplatz, wo die zentrale Kundgebung mit IG Metall-Bezirksleiter Geiken stattfindet.

In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Bremen, Hamburg, Nordwestniedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein fordert die IG Metall Küste 5,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate. Weiteres Thema sind Zuschüsse für Auszubildende, die zur Berufsschule teilweise extrem weite Wege zurücklegen müssen. Nächster Verhandlungstermin für den Bezirk Küste ist der 13. Mai in Bremen.

Übersicht nach Bundesländern

Bremen

In Bremen gab es Warnstreiks in 14 Betrieben, an denen sich bis zum frühen Nachmittag 7000 Beschäftigte beteiligten. Bei Daimler legten 4700 Beschäftigte der Nacht-, Früh- und Tagschicht die Arbeit nieder. Dadurch ruhte die Produktion in dem Werk. An einer Demonstration am Vormittag beteiligten sich 3000 Beschäftigte. Ab 16 Uhr ist auch die Spätschicht zum Warnstreik und einer Demonstration aufgerufen. Am Abend folgt ein Warnstreik bei Faurecia. Kundgebungen mit teilweise mehreren hundert Teilnehmern gab es auch bei Airbus, Thyssen Krupp SE sowie Hydro Aluminium in Achim. In Bremerhaven beteiligten sich 700 Beschäftigte aus acht Betrieben an Warnstreiks, u.a. bei Lloyd, Kramer und Weserwind.

Nordwestniedersachsen

In Nordwestniedersachen beteiligten sich 3500 Beschäftigte aus 15 Betrieben an den Warnstreiks. Bei Premium Aerotec in Varel versammelten sich 450 Beschäftigte zu einer Kundgbung mit IG Metall-Bezirksleiter Meinhard Geiken. In der Wesermarsch beteiligten sich 2000 Beschäftigte aus neun Betrieben an Warnstreiks, u.a. bei Abeking & Rasmussen, Eaton Industries, NSW und Fassmer. Allein an einer Kundgebung bei Premium Aerotec in Nordenham beteiligten sich 800 Beschäftigte. Weitere Warnstreiks gab es bei KS Gleitlager in Papenburg sowie den Fahrzeugwerken Krone in Werlte. Bereits am Donnerstag legten 300 Beschäftigte von der Neuen Jadewerft, Manitowoc und Turbo Technik in Wilhelmshaven kurzzeitig die Arbeit nieder.

Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein beteiligten sich mehr als 6000 Beschäftigte aus 32 Betrieben an mehrstündigen Warnstreiks. Zu einer Kundgebung bei Raytheon Anschütz in Kiel versammelten sich 120 Beschäftigte vor dem Tor. Arbeitsniederlegungen gab es beispielsweise auch bei Caterpillar, TKMS und Abu Dhabi Mar in Kiel, bei Sauer Danfoss in Neumünster, der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft, Claas Guss in Nortorf, der Kröger Werft in Schacht Audorf sowie Sihi in Itzehoe.