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Mit einem besonders dramatischen Plakatmotiv voller Gefühl geben die Karl-May-Spiele Bad Segeberg den Startschuss für ihre neue Werbekampagne

  • Startschuss für die neue Werbekampagne der Karl-May-Spiele
  • Illustrator Samson Goetze gestaltete Motiv für die Saison 2024
  • Kalkberg GmbH lässt 20.000 Plakate und 300.000 Flyer drucken

Bad Segeberg. Mit einem besonders dramatischen Plakatmotiv voller Gefühl geben die Karl-May-Spiele Bad Segeberg den Startschuss für ihre neue Werbekampagne. Gestaltet wurde das Bild zu „Winnetou II – Ribanna und Old Firehand“ zum dritten Mal von Illustrator Samson Goetze aus Osterrönfeld bei Rendsburg. In Kürze soll das Plakat in ganz Norddeutschland die Vorfreude auf einen Besuch am Kalkberg wecken.Im Zentrum des Bildes steht die leidenschaftliche Umarmung der Häuptlingstochter Ribanna (Sila Sahin) und des Westmanns Old Firehand (Jan Hartmann). Apachenhäuptling Winnetou (Alexander Klaws) betrachtet das Liebespaar voller Wehmut und Melancholie. Ölbaron Emery Forster (Nick Wilder) blickt dem Betrachter direkt in die Augen, während er mit diabolischem Lächeln auf einer Mundharmonika spielt und einen glänzenden Colt zückt. All dies geschieht im Feuerschein, weil das mächtige Fort Ripley lichterloh brennt und von Explosionen erschüttert wird.

„Stärker als bisher erzählt das Plakat schon ein Stück der Geschichte“, erklärt Geschäftsführerin Ute Thienel. „So machen wir die Betrachter neugierig auf das, was sie im Sommer bei uns am Kalkberg erleben können.“ Kernthema der Inszenierung ist, dass sich Häuptlingstochter Ribanna zwischen ihrer Jugendliebe Winnetou und dem Westmann Old Firehand entscheiden muss. Unterdessen spinnt Geschäftsmann Emery Forster seine Intrigen, um die Assiniboine von ihren Jagdgründen zu vertreiben.

Der 36-jährige Illustrator Samson Goetze arbeitet seit der Saison 2022 für die Karl-May-Spiele. Er ist ein junger Star der Branche und zeichnet unter anderem für National Geographic, das Nachrichtenmagazin Der Spiegel und Geo Epoche. In Bad Segeberg ist er der Nachfolger von Weltstar Renato Casaro. Samson Goetze führt den etablierten Stil der Karl-May-Plakate fort, setzt aber auch neue Akzente – und dazu gehört die Fokussierung auf die inneren Konflikte der Figuren.

„Das Spannende bei diesem Motiv war für mich die Konstellation“, erklärt Samson Goetze. „Ich wollte, dass man die Dreiecks-Liebesgeschichte auf dem Plakat wiederfindet, ohne schon das Ende zu verraten. Außerdem ist es ein schmaler Grat, einerseits die Traurigkeit und Melancholie zu zeigen, andererseits aber auch Lust auf das große Abenteuer zu machen.“ Besonders viel Aufmerksamkeit widmete er der Gestaltung des Gesichtsausdrucks von Winnetou alias Alexander Klaws. Dessen verletzlicher Blick in Richtung der Liebenden war für Samson Goetze die größte Herausforderung. „Es war viel Detailarbeit, bis wirklich alles gestimmt hat. Aber genau das macht ja auch den größten Spaß.“

In den kommenden Wochen und Monaten wird das Plakat in den nördlichen Bundesländern präsent sein. „Für die Karl-May-Spiele ist es das wichtigste Werbemittel“, erläutert Geschäftsführerin Ute Thienel. „Unter anderem zeigen wir die Plakate in Hamburg und Lübeck auf hochwertigen City-Lights, auf denen sie besonders gut zur Geltung kommen. Neben 20.000 Plakaten in unterschiedlichen Größen lassen wir auch 300.000 Flyer drucken.“ Das Plakat wird traditionell zum Start in die Konzertsaison am Kalkberg präsentiert, die diesmal am 10. Mai beginnt.

Das Abenteuer „Winnetou II – Ribanna und Old Firehand“ läuft vom 29. Juni bis zum 8. September. Es stehen 72 Vorstellungen auf dem Programm, die donnerstags bis samstags um 15 und 20 Uhr und sonntags um 15 Uhr beginnen. Tickets sind auf www.karl-may-spiele.de erhältlich. Regie führt Nicolas König, der zugleich auch die Rolle des Schurken Parranoh spielt. Das Buch stammt von Michael Stamp. Die Produktions- und Spielleitung liegt in den Händen von Stefan Tietgen.

Zur Person: Plakatkünstler Samson Goetze

Samson Goetze, zum dritten Mal der Plakatkünstler der Karl-May-Spiele, hat bereits als Kind gern zum Stift gegriffen. „Ich habe meine ganze Fantasie schon immer über das Zeichnen ausgelebt. Grundsätzlich glaube ich, dass jeder das lernen kann. Ich habe aber offenbar eine relativ gute Beobachtungsgabe.“ Der gebürtige Kieler glänzte beim Kunstunterricht in der Schule und zeichnete auch in seiner Freizeit viel – vor allem Motive aus dem Fantasy-Bereich. Der Gedanke, aus diesem Talent einen Beruf zu machen, beschäftigte Samson Goetze schon in seiner Jugend.

Umso kälter war die Dusche, die ihm nach Schulabschluss und Abitur eine norddeutsche Kunsthochschule verpasste. Samson Goetze hatte eine umfangreiche Mappe seiner Arbeiten eingereicht und erntete eine vernichtende Absage. Bei ihm seien weder grundlegende zeichnerische Fähigkeiten noch räumliches Denken festzustellen, und von Gespür für Farbe könne ebenfalls keine Rede sein. Der junge Künstler nahm es sportlich, wie er lachend berichtet: „Alle, die ihre Mappen wieder abholen mussten, hatten diesen Text.“ Entmutigen ließ er sich von der Abfuhr nicht.

„Das Chamäleon“ kann in nahezu jedem Kunststil arbeiten.

Samson Goetze entschied, sich auf Grafik-Design und eine Karriere als Illustrator zu verlegen. Drei Jahre lang besuchte er die Akademie für Gestaltung in Hamburg. Nebenher verdiente er Geld mit ersten Illustrations-Aufträgen für eine Eventagentur. An der Akademie erhielt er einen anerkennenden Spitznamen: „das Chamäleon“. Er konnte in nahezu jedem Stil arbeiten. „Das war Fluch und Segen zugleich“, sagt Samson Goetze. „Denn ich wusste dadurch nicht: Was ist mein eigener Stil? Was macht mich aus?“ Inzwischen hat er es herausgefunden. „Das Besondere bei mir sind die Gesichter der Menschen. Meine Figuren sind sehr filmisch – und es ist mir wichtig, dass sie auch miteinander agieren. Das habe ich auch beim Plakat für die Karl-May-Spiele umgesetzt.“

Samson Goetze malte Karl Lauterbach für die „Spiegel“-Titelseite.

Die Lebendigkeit der Figuren und seine Vielseitigkeit haben Samson Goetze schon viele Türen geöffnet. Erstmals arbeitete er 2015 für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Für die Titelseite zeichnete er passend zur griechischen Finanzkrise einen gut gelaunten Griechen neben dem Inbegriff eines spießigen deutschen Urlaubers, der sein Geld zählt. Mittlerweile hat Samson Goetze schon über 20mal das Spiegel-Cover gestaltet – zum Beispiel mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in James-Bond-Pose mit Impfspritze statt Walther PPK. Hinzu kommen Illustrationen für den Innenteil des Heftes. Über 50 Arbeiten hat er schon beim Spiegel abgegeben. Ebenso gefragt ist der Künstler, der mit seiner Familie in Osterrönfeld bei Rendsburg wohnt, bei National Geographic und Geo Epoche. Außerdem hat er CD-Cover gestaltet und für das Berliner Museumsdorf Düppel mehrere drei Meter hohe Bilder gemalt. Im Lippischen Landesmuseum Detmold begeisterte er das Publikum mit nahezu fotorealistischen Bildern zum Leben in der Römerzeit.

Samson Goetze malt ganz klassisch von Hand, allerdings auf einem 27 Zoll großen Tablet-Computer und somit vollständig digital. Dadurch kann man leichter mit Hintergründen, Lichtstimmungen und Gesichtsausdrücken experimentieren. „Die Farben sollen sich aber verhalten wie auf einer Leinwand.“