Politik & Wirtschaft

Sozialministerin Alheit: Land erhöht die Zahl der geförderten Ausbildungsplätze in der Altenpflege um 400 Plätze – Vorstand des Landespflegeausschusses tagt

KIEL. Im Sozialministerium in Kiel findet heute (13.9.) die Vorstandssitzung des Landespflegeausschusses statt. Im Landespflegeausschuss sind die maßgeblichen Organisationen, Verbände und Aufgabenträger des Landes für die Umsetzung der Pflegeversicherung vertreten. Dazu gehören insbesondere die Pflegekassenverbände, der Medizinische Dienst der Krankenkassen, Trägerverbände, Kommunale Landesverbände, Landesseniorenrat, Sozialministerium. Nach dem Pflege-Versicherungsgesetz beraten die Beteiligten zu Fragen der Pflegeversicherung und geben Empfehlungen zur Umsetzung der Pflegeversicherung im Land ab. Ein wichtiges Thema dabei ist auch der Bedarf an Fachkräften in der Pflege.

Sozialministerin Kristin Alheit nimmt heute an den Beratungen teil. Zu den Vorhaben der Landesregierung betonte Alheit: „“Die Sicherung des Fachkräftebedarfes gehört zu den großen Herausforderungen im Bereich der Pflege. Das Land wird die Anzahl der geförderten Ausbildungsplätze um 400 Plätze erhöhen. Ab dem ersten April 2013 sollen 200 zusätzliche Plätze gefördert werden, ab dem ersten April 2014 weitere 200. Die Entscheidung ist trotz der engen Haushaltsgrenzen notwendig, um die zukünftigen Bedarfe decken zu können.““ Derzeit werden vom Land 1200 Ausbildungsplätze in der Pflege finanziert. Für die 400 zusätzlichen geförderten schulischen Ausbildungsplätze werden im Jahr 2013 Kosten in Höhe von rund 520.000€, im Jahr 2014 von rund 1,2 Mio. € und ab dem Jahr 2015 von jährlich rund 1,4 Mio. € entstehen, die durch Umschichtungen im Landeshaushalt finanziert werden sollen.

„“Dies ist keine Dauerlösung““, betonte Alheit in Bezug auf die Situation in der Ausbildung der Pflegeberufe insgesamt. „“Der Bund ist gefordert, hier endlich eine Neuregelung einzuleiten. Dabei muss auch die Finanzierung auf eine andere Grundlage gestellt werden. Es darf nicht sein, dass Auszubildende dazu Geld mitbringen müssen.““ Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe hatte zur Reform der Pflegeausbildung ein Eckpunktepapier erarbeitet und Ende März 2012 vorgestellt. Die Länder erwarten daher die Vorlage eines Gesetzentwurfes durch den Bund.

In Schleswig-Holstein arbeiten rund 37.000 Beschäftigte in der Altenpflege, davon 8.000 Altenpflegefachkräfte. Nach einer Bedarfseinschätzung aus dem Frühjahr wird bis zum Jahr 2020 die Zahl der Beschäftigten in der Altenpflege um rund 11.000 Arbeitskräfte ansteigen, wovon innerhalb der Gruppe der Pflegefachkräfte rund 2.100 Altenpflegefachkräfte sind.