Menschlich gesehen

Ursula, dein Wein ist da!

Schaffer schaffen den Wein ran.

Über dieses Festessen, das jedes Jahr von wohlhabenden Bremer Bürgern („Schaffer“ genannt, die unter den Mitgliedern der Schifferbruderschaft ausgewählt werden und die ganze Sause bezahlen) ausgerichtet wird, berichten ja die Medien rauf und runter.

Über den Wein für das Dinner und wie der ausgewählt wird, allerdings nicht. Zum Glück gibt es CaptainCork, der über diese wichtige Nebensache schreibt. Die Getränke zur Schaffermahlzeit sind üblicherseise ein speziell gebrautes alkoholfreies Malzbier, deutscher Weißwein und ein Rotwein aus dem Bordelais. Und das ist die Speisefolge:

Bremer Hühnersuppe, Stockfisch mit Senfsauce und Salzkartoffeln, Grünkohl mit Pinkel, Rauchfleisch, Maronen und Bratkartoffeln, Kalbsbraten mit Selleriesalat, Katharinenpflaumen und gedämpfte Äpfel, Butt mit Sardellen, Wurst, Zunge, Chester-Käse und Früchte.

Wettrennen um den Wein.

Also, wie kommt der Wein in die Gläser der noblen Abendgesellschaft? Ganz einfach: 9 Bremer Weinhändler wetteifern jedes Jahr im Rahmen einer Blindverkostung um den lukrativen Zuschlag. Eine weinkundige Delegation der Schifferbruderschaft wählt aus. So einfach ist das. Und wer hat 2015 gewonnen?

Nun, das ist schnell gesagt: zum zweiten Mal in Folge hat derselbe Rotwein das Rennen gemacht. Allerdings kam jetzt ein jüngerer Jahrgang zum Zug: der rote Bordeaux Château Arnauld von 2010 aus dem Anbaugebiet Haute-Médoc.