Lübeck Lupe

Warnung vor unseriösen Geschäftspraktiken

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„Nepper – Schlepper – Handwerkerfänger“

Lübeck – Derzeit häufen sich wieder Fälle, bei denen Handwerksbetriebe auf unseriöse Art zu Vertragsabschlüssen mit Branchen-, Adressbuch- und Anzeigenverlagen gebracht werden.Die Betriebsinhaber erhalten Formulare zugeschickt, die in ihrem äußeren Erscheinungsbild wie von einer öffentlichen Institution für Gewerbeauskünfte oder wie ein Korrekturabzug der gelben Seiten ausgestaltet sind.
Äußerlich sehen diese Schreiben so aus, als ob die Betriebsinhaber mit ihrer Unterschrift die Betriebsdaten für ein öffentliches Register oder einen bereits bestehenden Eintrag bestätigen würden. „Erst bei genauerem Hinsehen und beim Lesen des Kleingedruckten zeigt sich, dass es sich um ein Angebot zum Vertragsabschluss für eine kostenpflichtige Eintragung in ein Branchenverzeichnis des jeweiligen Unternehmen handelt“, sagt Ulf Grünke, Leiter der Rechtsabteilung der Handwerkskammer Lübeck. „Völlig unsicher ist in den meisten Fällen, ob und welche Gegenleistungen der Betrieb abrufen kann und ob diese ihm überhaupt nützen.“
Oft erhalten die Betriebsinhaber auch Post, die äußerlich wie eine Rechung aufgemacht ist. Hier besteht die Gefahr, dass diese Schreiben ungeprüft als Rechnung behandelt werden und die entsprechenden Beträge überwiesen werden was einen Vertragsschluss nach sich zieht.
Die Handwerkskammer Lübeck warnt davor, sich ungeprüft auf den ersten Eindruck derartiger Formulare zu verlassen. „Wir bitten jeden Betrieb, vor einer Unterschrift genau das Kleingedruckte zu lesen“, so Grünke. Der Kammer liegen derzeit mehrere solcher von Mitgliedsbetrieben gemeldeter Fälle vor, die an den Deutschen Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität e.V. weitergeleitet werden.