Menschlich gesehen

„Wegen Überfüllung geschlossen“

tbf220711_Liebesschloesser(Bruecke)_Kroeger_002Foto: TBF/Holger Kröger – Veröffentlicht von einem Mitglied der fB-Gruppe „Liebesbrücke Lübeck“ : „Die Brücke wurde geprüft und alle DIN-Normen eingehalten. Durch die Lasten der Liebesschlösser entstehen geringe vertikale Lasten, die bei den Lasten des Gesamtbauwerks vernachlässigbar klein sind. Der Geländerpfosten erhält geringe vertikale Mehrlasten. Bei den Mittelpfosten heben sich die Horizontallasten aus Seilwirkung größtenteils auf und am Endpfosten treten geringe Horizontallasten aus Seilwirkung (Ketten) auf, die vernachlässigbar klein bei dem überdimensionierten Geländerpfosten sind. Da nie rechtzeitig neue Ketten ausgeführt wurden, werden immer mehr Liebesschlösser an den Ketten befestigt. Diese Ketten werden in den nächsten Monaten reißen, die kleine Schraube am Ende der Kette wird ihren Geist aufgeben.

Herr Petersen lobt sein Bauwerk, betont die dynamische Form als besonderen Entwurf (LN vom 9. Juni 2013). Diese Form ist erforderlich, da bestimmte Mindesthöhen für die Schifffahrt eingehalten werden müssen.

Das Erscheinungsbild der Brücke würde nicht mehr problematisch sein, wenn alle Gitterelemente durch Ketten ersetzt werden.
Als abschreckendes Beispiel ein Geländer in Lübeck: Das oberste Treppengeländer des Ärztehaus in der Marlistraße 101. Das Treppengeländer ist nicht standsicher und die DIN Vorschriften wurden hier nicht eingehalten.
Die Statik der Brücke soll laut dem Architekten Wolfgang Petersen gefährdet sein. Diese Aussage stimmt nicht!
Deshalb hier eine Berechnung, die jeder nachvollziehen kann. Herr Saxe ging bei der Einweihung der Brücke von 100 Liebesschlössern pro Kette aus. Da an den obersten Ketten mehr als 100 Schlösser hängen, werden bei der Berechnung zusätzlich 100 Schlösser angesetzt (zur Zeit < 200). Die Schlösser wiegen zwischen 50 g – 250 g. Das mittlere
 Gewicht von 150 g wird angesetzt. Lasten auf einen Pfosten: (500 + 100) Schlösser x 150 g = 90000 g = 90 kg (5 Ketten).
 Auf 1 m² bezogen wären das in kN umgerechnet 0,90 kN/m². Die Verkehrslast, die in der Statik angesetzt wird beträgt 5,0 kN/m², also 0,90 kN/m² < 5,0 kN/m². Die Touristen, die die Liebesbrücke besuchen, werden vor den Liebesschlössern stehen, hinter den Liebesschlössern bis zum Plattenrand gibt es keinen Verkehr, der aber in der Statik zur Vereinfachung
 voll angesetzt wird. Last aus Liebesschlössern 0,90 kN ~ Verkehrslast von 5,0 x 0,08 x 2,2 = 0,88 kN (2,2 m Abstand der Pfosten), die entfällt.
Resultat: Es treten bei der Unterkonstruktion der Brücke keine zusätzlichen Lasten aus den Liebesschlössern auf.
Nun zum Pfosten: Zusätzliche Lasten aus den Schlössern 90 kg, das ist gerade einmal das Gewicht einer Person. Infolge der Lasten durch Liebesschlösser werden die Spannungen des Geländerpfostens um 2,0 % erhöht (Querschnitt des Geländerpfostens 17,0 x 2,0 cm). Bei diesem überdimensionalen Geländerpfosten kein Problem, da die Ausnutzung unter
 Berücksichtigung der Holmlasten bei 20 % liegt, Reserven also 78 % . „