Politik & Wirtschaft

Zockertum oder geordnete Liberalisierung? Die SPD muss sich entscheiden

Zum Sponsoring-Engagement von Betfair für die Kieler Woche 2012 und eine Trimaran-Regatta sagt die finanzpolitische Sprecherin der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Monika Heinold:

Die Kieler Woche ist ein großes Familienfest und Kiel entwickelt sich zur kinderfreundlichen Stadt. Ein Sponsoring durch Glückspielwerbung ist deshalb problematisch. Betfair weiß genau um die Diskussion über den Glücksspielstaatsvertrag und den Alleingang der Landesregierung aus CDU und FDP.

Wir haben das unsolidarische Ausscheren von Schleswig-Holstein immer kritisiert. Bevor man nicht weiß, ob und welche Glücksspiel-Anbieter nach dem 15-Länder-Staatsvertrag Lizenzen erhalten, ist es kontraproduktiv, einzelne Anbieter nach Schleswig-Holstein zu holen.

Die SPD muss sich entscheiden, ob alle Glücksspielanbieter Zocker sind, die verboten werden müssen, oder ob es eine geordnete Liberalisierung geben kann.

Über Vertragsvorbehalte wegen möglicher Gesetzesänderung nach der Landtagswahl wollten sich weder Betfair noch Kiel-Marketing äußern, sie verwiesen auf die Rechtslage in Schleswig-Holstein ab dem 1. Januar 2012. Wenn die Glückspielmatadoren Hans-Jörn Arp und Wolfgang Kubicki herzliche Glückwünsche an Kiel senden, dann hat Kiel sicher etwas falsch gemacht.