Glaubhaft

Wieder Christen in Isfahan und Teheran verhaftet


Iran: Schwere Anklagen gegen christliche Leiter. (Open Doors) – In der iranischen Hauptstadt Teheran sowie in Isfahan ist es in den letzten Wochen wieder zu Verhaftungen von Mitgliedern christlicher Hauskirchen gekommen. Unterdessen wurde offiziell Anklage gegen bereits inhaftierte Pastoren und leitende Mitarbeiter verschiedener Gemeinden erhoben. Mitarbeiter der Organisation Middle East Concern sprechen wegen der Schwere der Anklagen von einem neuen Trend.„Feindschaft gegen Gott“Rückblick: Am 3. August wurde Anklage gegen Abdolreza Hahgnejad erhoben, leitender Mitarbeiter einer Gemeinde der „Iranischen Kirche“(Church of Iran). Die Anschuldigung lautete „Feindschaft gegen Gott“. Nach iranischem Recht kann darauf im Fall eines Schuldspruches die Todesstrafe verhängt werden. Ähnlich schwer wiegt eine zweite Anklage namens „Mofsed-e-filarz“, zu Deutsch etwa „Verbreitung von Unheil/Verderben“.

Seit der Iranischen Revolution im Jahr 1979 hat die letztgenannte Anschuldigung bei einem weiten Spektrum politischer und religiöser Dissidenten zur Anwendung der Todesstrafe geführt. Von diesen über 8.000 offiziellen Hinrichtungen waren bislang allerdings keine Christen betroffen. „Mofsed-e-filarz“ gehört auch zu den zahlreichen Anschuldigungen, wegen derer zwei weitere Leiter der Iranischen Kirche sich derzeit in Haft befinden: Behnam Irani verbüßt zurzeit eine sechsjährige Haftstrafe, Reza Rabbani befindet sich seit dem 5. März in Untersuchungshaft und hat seitdem mehrfach schwere körperliche Misshandlungen durch Sicherheitsbeamte erlitten.

Hauskirchen weiter im Visier der Behörden

Am 1. und 2. September wurden in der Stadt Isfahan fünf Christen verhaftet. Mohammad Taslimi, Hamidreza Borhani und seine Frau Zainab Akbari sowie Moluk Ruhani und ihre Schwester Sepideh Morshedi wurden anschließend in das Dastgerd Gefängnis von Isfahan gebracht. Bislang ist noch keine Anklage gegen sie erhoben worden. Bereits am 12. August nahmen Sicherheitsbeamte in Teheran zwei männliche Mitglieder eine Hauskirche in Gewahrsam und brachten sie in das Ghezal Hesar Gefängnis. Das Haus stand mehrere Wochen unter behördlicher Beobachtung, so dass der Besitzer bislang noch nicht zurückehren konnte.

Auf dem Weltverfolgungsindex rangiert der Iran aktuell an 9. Stelle. Die Christen erleben hier seit Jahren massive Unterdrückung und bitten die Christen im Ausland um ihr Gebet.