Glaubhaft

Anmerkungen zu einem Interview mit dem Oberhaupt der koptisch-katholischen Kirche

(Open Doors) – Das Oberhaupt der koptisch-katholischen Kirche in Ägypten, Ibrahim Isaac Sedrak, warnte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung  davor, von Christenverfolgung in Ägypten zu sprechen. „Es gab Schwierigkeiten, sogar Diskriminierung. Von Verfolgung kann man jedoch nicht sprechen.“ Markus Rode, der Leiter des überkonfessionellen Hilfswerkes Open Doors Deutschland, zeigt sich ob dieser Aussage verwundert:  „Nachdem fast alle großen Leitmedien über die Christen in Ägypten berichtet und diese einhellig als Christenverfolgung bezeichnet haben und unsere Kontakte aus erster Hand eine deutliche Verschärfung der Verfolgungssituation für die Christen in Ägypten beschreiben, mutet die Äußerung des Oberhauptes der koptisch-katholischen Kirche in Ägypten zur Situation der Christen äußerst seltsam an.

Situation der Christen darf nicht abgeschwächt werden

Das kann wie ein Schlag ins Gesicht der vielen Opfer einer zunehmenden Christenverfolgung durch die Muslimbrüder und Salafisten sein, wenn ein Kirchenleiter „nur“ von Schwierigkeiten und sogar Diskriminierung spricht, nachdem rund 40 Kirchen, etliche Wohnhäuser und viele Läden von Christen abgebrannt wurden und mindestens 7 Christen starben,“ so Rode. „Wir dürfen die Situation unserer verfolgten Glaubensgeschwister nicht abschwächen, sondern müssen uns im Gegenteil in dieser schweren Zeit umso mehr im Gebet, durch Ermutigung und mit praktischer Hilfe an ihre Seite stellen.“

Muslim bittet Christen um Gebet Open Doors liegt zudem das folgende Zitat eines Muslims vor: „Ich danke Gott, dass ihr Christen nicht mit dem Geist des Hasses und der Vergeltung aufgewachsen seid, wie wir Muslime es sind. Wäre das nach all den Attacken auf eure Kirchen, Läden, Häuser und Leute der Fall, so wäre von Ägypten jetzt nur noch Schutt und Asche übrig. Bewahrt euren Glauben, lebt eure Werte und erhebt eure Hände weiter zum Himmel, wenn ihr für Ägypten betet. Eure Gebete sind die einzige Hoffnung, die Ägypten bleibt, um doch noch einmal auf die Füße zu kommen.“

Aufgrund der Situation in Ägypten widmet Open Doors sein im Dezember erscheinendes Monatsmagazin 01/2014 den Christen in Ägypten und gibt erstmalig eine Fotodokumentation heraus, die ab Mitte November erhältlich sein wird. Weitere Informationen zur Situation der Christen in Ägypten und Bestellmöglichkeiten des kostenlosen Fotobuches (ab Mitte November) und des Monatsheftes (ab sofort) auch unter www.opendoors.de.