Bald ist es soweit: Lübecks älteste Schwimmhalle strahlt in neuem Glanz

Von Wolfgang Freywald – Fotos: TBF/Holger Kröger

Schon 1897 bestand ein großer Wunsch Lübecker Bürger, eine Schwimmhalle in Lübeck zu bauen. Doch erst 50 Jahre später, 1951 begann man mit der Planung. Kosten damals 5,5 Mio. DM. Am 15.02.1959 wurde die neue Schwimmhalle mit Bädertrakt endlich eröffnet.

Ohne größere Sanierungsmaßnahmen konnte das Schwimmbad 30 Jahre betrieben werden, bis erst 1986 – 1987 eine Dach- und Deckensanierung erforderlich wurde. Im Rahmen der Maßnahme wurde auch der Duschtrakt erneuert…Heute, nach 45 Jahren, stellt sich die Grundsubstanz des Schwimmbades immer noch intakt dar. Die Stahlbetonkonstruktionen und insbesondere der Beton des Schwimmbeckens sind grundsolide.

Dennoch hat sich nach der langen Nutzungszeit ein erheblicher Sanierungsstau hinsichtlich veralteter Technik und Oberflächen eingestellt. Darum wird die Schwimmhalle inzwischen grundsaniert.

Die Konstruktion der Verblendsteinfassade ist nach heutigen bauphysikalischen Erkenntnissen problematisch. Die verzinkten Überbinder sind inzwischen stark verrostet. Nach mehrfachen Ausbesserungsarbeiten in Teilbereichen muss die Verblendsteinfassade nun umgehend saniert werden, da die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet ist.

Konsequente Wärmedämmmaßnahmen sollen das Gebäude den heutigen Anforderungen der Energie-Einspar-Verordnung anpassen und die Energiebilanz erheblich verbessern.

Rund um das Schwimmbecken werden die Oberflächen und Einbauten vollständig demontiert. Die Wärmebank wird dabei um eine Podeststufe reduziert, um dem Badegast eine breitere Liegefläche zur Verfügung stellen zu können. Die Sprunganlage bleibt ebenfalls unverändert.

Auch die Wandflächen werden neu gestaltet. Die Wände werden in den oberen Bereichen geputzt, um die Raumakustik zu verbessern.

Das Schwimmbecken ist vollständig wasserdicht und bedarf lediglich in einigen kleineren Bereichen einer Betonsanierung. Hinsichtlich der Beckenwasseraufbereitung werden Veränderungen vorgenommen werden, wie der Fachplaner für die technische Gebäudeausstattung, Erich Bannert aus Bremen, erläutert:
Durch Anordnung des Wasserzulaufs an den beiden Längsseiten des Schwimmbeckens ist mit einer erheblichen Verbesserung der Wasserqualität zu rechnen. Bisher wurde die Wasserzufuhr nur von einer Seite geregelt. Dadurch war ein sehr viel höherer Chlorzusatz nötig, um am gegenüber liegenden Ende des Beckens noch die vorgeschriebenen Werte zu erreichen.

Sofort ins Auge fallen wird die komplette Umgestaltung des Dusch- und Umkleidebereiches: großzügigere Flure, Aufenthaltsbereiche für Wartende und direktere Zugänge zu den Schränken, zusätzliche Fön- und Frisierbereiche werden

den Aufenthalt für die Badegäste angenehmer machen. Behindertengerechte Umkleidekabinen werden mit Zonen zum Abstellen von Rollstühlen komplettiert. Außerdem soll überprüft werden, ob selbst reinigende Toiletten für die behinderten Gäste und in den Gruppenräumen Haar- und Körpertrockner eingebaut werden können. Das Farbkonzept orientiert sich an der ursprünglichen Gestaltung, wird jedoch durch frischere und wärmere Farben ein angenehmeres Klima schaffen.

Das sanierte Schwimmbad wird weiterhin durch die Lübecker Schwimmbäder GmbH betrieben werden. Die Eröffnung des sanierten Bades soll in ca. 1 Jahr mit einer Sonderveranstaltung erfolgen.