Lübeck Lupe

GAL besucht neue Unterkunft für Geflüchtete am Herrendamm

Bei Nieselregen und kühlen 6° besichtigten Antje Jansen, Bürgerschaftsmitglied der GAL, Katja Mentz, Fraktionsgeschäftsführerin und Mitglied der Steuerungsgruppe Integration, am Dienstag, 31. Januar, zusammen mit Sven Schindler, dem leitenden Architekten und dem Pressesprecher des Roten Kreuz, Dr. Thorsten Philipps, die Baustelle am Herrendamm. Hier entstehen Unterkünfte für Geflüchtete, für deren Erstellung das Rote Kreuz beauftragt wurde. Auf dem großen Gelände sind die Tiefbauarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen. „Die vorbereitenden Arbeiten dauern am längsten“, so Architekt Sven Schindler. „Das Aufstellen und der Anschluss der Wohncontainer ist dagegen schnell erledigt.“ Nachdem alle Leitungen und Anschlüsse im Erdreich verlegt sind, ist Platz für insgesamt 82 Wohneinheiten.

Die ersten Container wurden bereits aufgestellt. Ein Blick hinein zeigt, dass die Unterkünfte einfach und funktional ausgestattet sein werden. Toilette, Dusche Küchenzeile mit kleinem Aufenthaltsraum und zwei Schlafräume bieten voraussichtlich ab Ende April Platz für die ersten Familien. Insgesamt können hier maximal 328 Personen untergebracht werden.

Über die Hälfte der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner werden wahrscheinlich Kinder und Jugendliche sein. Deshalb ist ein Spielplatz und ein Beachvolleyballfeld mit eingeplant. „Ob das Geld noch für eine Begrünung der freien Flächen ausreicht, müssen wir sehen. Auf jeden Fall sollen Pflanzkästen aufgestellt werden, die auch von den Bewohnenden für Gemüse, Blumen oder Kräuter genutzt werden können“, erläutert Sven Schindler den beiden Mitgliedern der GAL. Die Betreuung der Geflüchteten wird möglicherweise ebenfalls vom Roten Kreuz übernommen, das direkt nebenan einen Standort hat. „Wir werden nachfragen, ob bereits sichergestellt ist, dass kleine Kinder einen Betreuungsplatz in einer nahegelegenen Kita erhalten und die älteren Kinder und Jugendlichen direkt nach Einzug in die Schule gehen können“, so Antje Jansen.

 

Zufällig trafen die vier vor Ort auf Volker Dettmer, der sich, wie in vielen anderen Unterkünften, auch hier ehrenamtlich dafür engagiert, dass die zukünftigen Bewohnerinnen von Anfang an Zugang zum Internet haben werden. „Dass WLAN für geflüchtete Menschen enorm wichtig ist, um Kontakt zu Familienangehörigen halten, aber auch, um sich in einem fremden Land, in einer fremden Stadt besser orientieren zu können“, weiß Katja Mentz, die sich bereits vor einigen Jahren mit einem Antrag in der Bürgerschaft erfolgreich dafür eingesetzt hatte, dass alle Gemeinschaftsunterkünfte in Lübeck WLAN vorhalten. Die Unterkünfte sind auf zehn Jahre ausgelegt. So lange läuft der Mietvertrag für die Flächen.

Einzig der Verkehrslärm von der nahegelegenen Autobahn wirkt bei der Besichtigung störend. „Das können wir leider nicht ändern“, so Sven Schindler, „alles andere haben wir im Blick.“