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Gottesdienst im Rinderstall:Bischof Ulrich: Advent ist Kultur der Freude und Ende des Egoismus

Kiel (sst/tk/ds). Bischof Gerhard Ulrich hat den Advent als „Ende des Egoismus“ bezeichnet. „Die Leitkultur des Advents ist die Kultur der Freude, die Kultur des Festes, zu dem alle Menschen eingeladen sind. Die Leitkultur des Advents ist die Kultur des offenen Stalls“, sagte der Bischof bei einem Gottesdienst am Sonntag (05. Dezember), der in einem Rinderstall auf Gut Schierensee bei Kiel stattfand. Zu diesem traditionellen Adventsgottesdienst hatte der Hausherr, der Brillenfabrikant Günter Fielmann, eingeladen. Gestaltet wurde der Gottesdienst vom ehemaligen Westenseer und heutigen Pastor an der St. Nikolai in Kiel, Dr. Matthias Wünsche.
Gott ist nach den Worten von Bischof Ulrich – „noch nicht fertig mit uns“. „Es geht nicht nur um die anderen, sondern es geht vor allem um mich: Da sind meine müden Hände und meine wankenden Knie, da ist mein verzagtes Herz. Da sind meine blinden Augen und meine Tauben Ohren. Gott ist noch nicht fertig mit mir. Gott sei Dank!“, sagte Bischof Ulrich, der in seiner Predigt auch auf die Tiere im Stall einging. Bei aller Schönheit der Tiere wisse er aus der Bibel auch um das Seufzen der Kreatur nach Erlösung. Der Bischof rief die Gottesdienstbesucher im Sinne der Schöpfung zu einem angemessenen Umgang zwischen Mensch und Tier auf.
„Der Advent“, so Bischof Ulrich, „und das Warten auf die Ankunft Jesu da in der Krippe im Stall von Bethlehem, ist auch die Zeit, in der wir heraussingen, dass der Trost für alle kommt und wirklich wird.“ Gottes Sohn, der Retter, komme nicht nur zu uns, sondern auch zu den anderen, zu den Migranten, zu den Gläubigen in der Moschee oder Synagoge. Advent sei das Ende aller „Unterm-Strich-zähl-ich-Parolen“.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Kieler Knabenchor unter Leitung von Hans-Christian Henkel und vom Kieler Blechbläserensemble, das von Frank Hennig dirigiert wurde.