Menschlich gesehen

Squid Game Hype – Eine Gefahr für Kinder


Keine Serie wird derzeit so oft angesehen wie die Netflix-Produktion „Squid Game“: Das Format aus Südkorea erobert die Welt. In der Serie kämpfen hochverschuldete Männer und Frauen bei Kinderspielen um einen riesigen Geldbetrag. Doch gewinnen kann am Ende nur einer, die Verlierer werden sofort getötet.
Der Hype um die Serie geht auch an jüngeren Kindern nicht vorbei. „Squid Game“ ist mittlerweile offenbar so populär, dass es auch an Schulen Thema ist. Die brutalen Bilder und die körperliche und psychische Gewalt, die in der Serie dargestellt wird, haben auf einige Kinder keinen guten Einfluss. Auf Schulhöfen wird der Inhalt der Serie nachgeahmt. André Kleyer, Vorsitzender des Schulauschusses erklärt dazu: „Das Phänomen Squid Game hat Auswirkungen, die mehr als bedenkenswert sind. Kinder heroisieren die Serie und spielen sie auf dem Schulhof nach. Die Konsequenzen bei einer Niederlage sind Schläge ins Gesicht. Diese Entwicklung muss man sehr ernst nehmen und umgehend präventiv handeln. Wir brauchen zusätzliche Gewaltpräventionskurse und Warnhinweise durch die Schulen an die Eltern. Lehrkräfte müssen vermehrt auf vereinzelte, verdächtige Wahrnehmungen achten.
Lehrer*innen und Eltern sollten sich mit den Inhalten auseinandersetzen, natürlich den Zugang unterbinden, sowie im Fall der Fälle aktiv und offen mit ihren Kindern darüber sprechen und sie für den Inhalt sensibilisieren.“
Die Basis der Wettkämpfe sind Kinderspiele wie „Ochs am Berg“: Ein Kind steht von den Mitspielern abgewandt und zählt laut vor sich hin, bevor es sich abrupt umdreht. Die anderen Kinder haben sich heimlich herangepirscht und müssen nun versteinert stehenbleiben. Wer sich bewegt, ist raus und bekommt Ohrfeigen.
André Kleyer weiter: „Denn nicht nur die Verkindlichung von Gewalt ist ein Problem, auch die exzessive Darstellung von Mobbing wird angesichts des Hypes der Serie an Schulen zu massiven Problemen führen. Die Serie ist harter Tobak und ihr Ziel ist es genau diese Gesellschaftsschwächen herauszuarbeiten und an den Pranger zu stellen, deswegen ist die Altersfreigabe von FSK 16 hier nochmal besonders zu beachten. Es ist nun einmal Fakt, dass ohne die notwendige Reife, dieser Inhalt vollständig missgedeutet wird. Am Ende ist es dann einfach nur eine Glorifizierung von Gewalt und Mobbing, ein Spiel. Man kann letztlich schwer verhindern, dass Kinder „Squid Game“ sehen oder zumindest den Hype mitbekommen. In diesem Fall sollten Eltern ihre Kinder daran erinnern, dass die Serie reine Fiktion sei – und Gewalt nie „Spiel“, bei dem man mitmachen sollte.“